Der britische Prinz Andrew ist weiter in Bedrängnis wegen Vorwürfen bezüglich sexueller Gewalt. Infolgedessen gibt er jetzt seinen Titel "Herzog von York" auf. Er und die königliche Familie hätten beschlossen, dass "die anhaltenden Anschuldigungen gegen mich von der Arbeit Seiner Majestät und der königlichen Familie ablenken", teilte der jüngere Bruder von König Charles III. in einer am Freitag vom Buckingham-Palast veröffentlichten Erklärung mit.
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Missbrauchsvorwürfe: Offenbar belastende Memoiren
Aktueller Hintergrund der Entscheidung sind die Memoiren der im April verstorbenen Virginia Giuffre, die in der kommenden Woche erscheinen sollen. Nach ihren Angaben ist sie als 17-Jährige vom Sexualstraftäter Jeffrey Epstein mehrfach zum Sex mit Andrew gezwungen worden. Andrew bestritt die Anschuldigungen, einigte sich aber vor gut drei Jahren außergerichtlich mit ihr. Unter anderem sollte der Prinz eine bedeutende Summe an die Stiftung Giuffres zahlen.
In einer Mitteilung des Verlags heißt es zu dem Buch, es enthalte "intime, verstörende und herzzerreißende neue Details über ihre Zeit mit Epstein, Maxwell und deren zahlreichen sehr bekannten Freunden, darunter Prinz Andrew".
Der 65-jährige Andrew, der sich bereits weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, erklärte jetzt: "Mit Zustimmung Seiner Majestät sind wir der Meinung, dass ich jetzt einen Schritt weiter gehen muss. Ich werde daher meinen Titel und die mir verliehenen Ehren nicht mehr verwenden. Wie ich bereits gesagt habe, weise ich die gegen mich erhobenen Vorwürfe entschieden zurück."
Mutmaßlicher Missbrauchstäter Jeffrey Epstein
Jeffrey Epstein wurde vor sechs Jahren erhängt in seiner Gefängniszelle in New York gefunden - mehrere Wochen nachdem der Investmentbanker unter dem Vorwurf des systematischen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen verhaftet worden war.
Mit Informationen von dpa
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