Die "Lubjanka", die Zentrale des sowjetischen und russischen Geheimdienstes KGB und heute des FSB, Moskau, Russland.
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Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen Mann mit deutschem Pass festgenommen.

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Deutsch-Russe in Russland wegen Sabotage-Vorwürfen festgenommen

Deutsch-Russe in Russland wegen Sabotage-Vorwürfen festgenommen

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen Mann mit deutschem Pass festgenommen. Die Behörde wirft dem 20-Jährigen Sabotage vor. Er soll einen Anschlag auf ein Gleisbett der Eisenbahn östlich von Moskau vorbereitet haben.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

In Russland ist ein Mann festgenommen worden, der neben der russischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Der 20-Jährige wird beschuldigt, im Auftrag der Ukraine einen Sabotageakt gegen eine Bahnstrecke in der Stadt Nischni Nowgorod vorbereitet zu haben, berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf den russischen Geheimdienst FSB.

Auswärtiges Amt bemüht sich um Kontakt

Die Behörde wirft dem jungen Mann außerdem vor, Mitglied einer neonazistischen Gruppierung zu sein und im Auftrag ukrainischer Geheimdienste gearbeitet zu haben. Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Angriffskrieg gegen die Ukraine auch mit den angeblich dort herrschenden Nazis gerechtfertigt. Kriegsgegner in Russland werden daher oft als Nazis diskreditiert.

Die deutsche Botschaft bemüht sich laut eigenen Angaben um Kontakt zu dem Mann. Man habe am Morgen von der Verhaftung eines mutmaßlich deutschen Staatsangehörigen erfahren und setze sich nun für konsularischen Zugang zu dem Betroffenen ein, hieß es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin.

Mehrere Festnahmen von Ausländern wegen Sabotage-Vorwurf

Menschen mit der russischen und einer weiteren Staatsangehörigkeit würden in Russland allerdings "ausschließlich als russische Staatsangehörige behandelt", so das Außenministerium weiter. Daher werde konsularischer Zugang zu Betroffenen "in der Regel verweigert".

In jüngerer Zeit haben russische Geheimdienste vermehrt Ausländer unter dem Vorwurf angeblich geplanter Anschläge in Russland festgenommen. Der nun beschuldigte 20-jährige Mann soll aus Nischni Nowogorod stammen. Die Millionenstadt liegt an der Wolga etwa 400 Kilometer östlich von Moskau.

Grundsätzlich ist die Gefahr von Festnahmen in Russland laut Angaben des Auswärtigen Amts sehr groß, auch für deutsche Staatsangehörige. Davor werde bereits seit Längerem gewarnt.

Mit Informationen von AFP und dpa.

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