Zwickau: Beschäftigte von Volkswagen bekunden vor dem Werk in Zwickau zum Ende der Friedenspflicht ihre Streikbereitschaft.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Hendrik Schmidt
Audiobeitrag

Zwickau: Beschäftigte von Volkswagen bekunden vor dem Werk in Zwickau zum Ende der Friedenspflicht ihre Streikbereitschaft.

Audiobeitrag
>

Ende der Friedenspflicht: Am Montag Warnstreiks in VW-Werken

Ende der Friedenspflicht: Am Montag Warnstreiks in VW-Werken

Die IG Metall hat für Montag zu Warnstreiks in allen VW-Werken aufgerufen. Das teilte IG-Metall-Verhandlungsführer Gröger mit. Die Friedenspflicht beim kriselnden Autohersteller war in der Nacht zum Sonntag ausgelaufen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die IG Metall hat für Montag zu Warnstreiks in allen VW-Werken aufgerufen. "Am Montag werden in allen Werken Warnstreiks beginnen", teilte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger am Sonntag mit. "Wie lange und wie intensiv diese Auseinandersetzung gehen muss, hat Volkswagen am Verhandlungstisch zu verantworten." Gröger kündigte bereits an: "Wenn nötig, wird das der härteste Tarifkampf, den Volkswagen je gesehen hat."

In der Nacht zum Sonntag war die Friedenspflicht beim kriselnden Autohersteller ausgelaufen. Am Samstagabend hatten laut Gewerkschaft rund 300 Beschäftigte in Wolfsburg das Ende der Friedensphase eingeläutet, wenig später noch einmal in Zwickau mit rotem Bengalfeuer. Die Tarifkommission der IG Metall hatte bereits einstimmig dafür gestimmt, ihre Forderungen in der laufenden Tarifrunde mit Streiks zu untermauern.

IG Metall kündigt unübersehbare Warnstreiks an

"Wiederholt haben verschiedene Vorstände in den letzten Wochen erklärt, dass sie weiterhin an Szenarien festhalten, die auch Werksschließungen vorsehen", so Gröger am Samstag. "Wir haben uns am Verhandlungstisch kompromissbereit gezeigt, doch unsere ausgestreckte Hand wurde abgewiesen", fügte er hinzu.

Es geht um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, wo ein eigener Haustarif gilt. Die dritte Tarifrunde bei VW war am vergangenen Donnerstag ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Weiter geht es am 9. Dezember. Der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall fordern deutliche Gehaltssteigerungen, die jedoch nicht ausgezahlt werden sollen, um so einen Fonds zur Finanzierung von Arbeitszeitkürzungen zu finanzieren. Im Gegenzug wollen die Arbeitnehmervertreter Garantien für Beschäftigung und Standorte.

Volkswagen-Gewinn zuletzt eingebrochen

Dies reiche aber nicht aus, um VW aus der Krise zu führen, hieß es vom Konzern. Der Autobauer steht wegen der Absatzkrise - vor allem bei E-Autos - unter Sparzwang. Im dritten Quartal war der Gewinn von VW eingebrochen: Das operative Ergebnis fiel von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern ging um 63,7 Prozent zurück und betrug 1,576 Milliarden Euro.

VW hält bislang an seinen Plänen für Fabrikschließungen, Kündigungen und Gehaltskürzungen fest. Viele Mitarbeitende bangen um ihre Zukunft. Laut Betriebsrat sind mindestens drei Werke und zehntausende Arbeitsplätze bedroht. Warnstreiks an einzelnen Standorten hatte es bei VW zuletzt in der Haustarifrunde 2021 gegeben, flächendeckende Aktionen an allen sechs großen Werken in Westdeutschland zuletzt 2018.

Mit Informationen von AFP und dpa

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!