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Auch wenn die Aufregung in sozialen Medien groß war – der KiKA, das Angebot von ARD und ZDF für Kinder und Jugendliche, wird nicht eingestellt.
Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Martin Schutt
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Auch wenn die Aufregung in sozialen Medien groß war – der KiKA, das Angebot von ARD und ZDF für Kinder und Jugendliche, wird nicht eingestellt.

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Entgegen falscher Gerüchte: KiKa sendet weiter

Entgegen falscher Gerüchte: KiKa sendet weiter

Auch wenn die Aufregung in sozialen Medien groß war – der KiKA, das Angebot von ARD und ZDF für Kinder und Jugendliche, wird nicht eingestellt. Es wird sich nur die Verbreitung ändern und das auch wohl erst ab 2033. Das steckt hinter den Plänen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Tiktok am .

Große Aufregung um die Zukunft des KiKA. Auslöser sind neue Rahmenbedingungen für die öffentlich-rechtlichen Landesrundfunkanstalten in Deutschland – also ARD, ZDF und Deutschlandradio. Konkret geht es um den Reformstaatsvertrag. Dieser tritt am 1. Dezember 2025 in Kraft und wurde inzwischen von allen 16 Bundesländern verabschiedet. Diese legen den Auftrag für die Öffentlich-Rechtlichen fest.

Ziel der Politik ist es, Strukturen von ARD, ZDF und Deutschlandradio zu modernisieren und Angebote stärker auf eine digitale Nutzung auszurichten. Und davon ist auch der KiKA betroffen. Seit 1997 gibt es den Sender, der zu Beginn Kinderkanal hieß.

Änderungen erst bis 2033 geplant

Der KiKA soll langfristig nicht mehr als klassischer Fernsehsender, sondern als rein digitales Angebot betrieben werden. Daraus wurde in den sozialen Netzwerken und Medienberichten voreilig geschlussfolgert, dass der KiKA insgesamt eingestellt wird und das schon in wenigen Wochen. Tatsächlich ist aber eine lange Übergangszeit geplant, in der das lineare Programm auch weiter gesendet wird. Erst 2033 soll der KiKA ausschließlich online verfügbar sein. Die kommenden acht Jahre könnte sich daher wohl nur wenig ändern.

Digitale Nutzung der KiKA-Inhalte nimmt zu

Hintergrund dieser Veränderung ist das Nutzungsverhalten. Das erklärt die Pressestelle des KiKA auf Anfrage von BR24. "Schon heute zeigt sich, dass gerade junge Zielgruppen KiKA überwiegend digital nutzen." Dazu zählt zum Beispiel die KiKA-App. "Diese wurde inzwischen 4,3 Millionen Mal heruntergeladen – ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr."

Beim KiKA sieht man die neuen Vorgaben der Bundesländer als Chance, künftig das Angebot noch zu verbessern. Es gehe immer stärker darum, nicht mehr nur Inhalte zu vermitteln, sondern Erlebnisräume zu schaffen, "in denen junge Zielgruppen spielerisch lernen, entdecken und sich sicher bewegen können". Das Angebot des KiKA wird deshalb auch künftig werbefrei sein.

Petition für Erhalt des linearen Programms

Auch wenn eine Abschaffung des KiKA nicht geplant ist und es eine Übergangsfrist von mehreren Jahren geben wird für die Überführung ins Digitale, gibt es weiter Forderungen, das lineare Programm des KiKA zu erhalten. Also mit einem festen Sendeschema, bei dem Formate zu einer bestimmten Uhrzeit ausgestrahlt werden.

Eine Online-Petition dazu haben aktuell rund 56.000 Personen unterschrieben. Viele berufen sich dabei auf eine Studie aus dem Jahr 2023 (externer Link), die der KiKA selbst in Auftrag gegeben hat. Demnach wird die digitale Nutzung immer beliebter, aber nur 0,3 Prozent der Kinder schauen ausschließlich online.

Bundesländer haben Reformprozess angestoßen

Wer sich die Kommentare zu den geplanten Veränderungen beim KiKA durchliest, kann den Eindruck bekommen, dass oft davon ausgegangen wird, dass die Öffentlich-Rechtlichen selbst für die Reformen verantwortlich sind. Tatsächlich sind dafür aber, wie bereits angedeutet, die Bundesländer zuständig. "Medienpolitik ist in Deutschland Ländersache", so das Prinzip. Dabei gilt: Die Politik legt die Rahmenbedingungen für ARD, ZDF und Deutschlandradio fest. Einfluss auf konkrete Inhalte hat sie nicht.

Bei der Verabschiedung des Reformstaatsvertrages im vergangenen Jahr sprach der rheinland-pfälzische Ministerpräsident und Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, Alexander Schweitzer (SPD) auch indirekt die Veränderungen beim KiKA an (externer Link) : "Inhalte bleiben erhalten. Ausspielwege werden überprüft, oft überwiegt auch heute schon die digitale die lineare Nutzung."

Das ändert sich bei den Öffentlich-Rechtlichen

Neben den Bestimmungen zum KiKA legt der Reformstaatsvertrag auch fest, dass weitere Spartensender im Fernsehen eingestellt oder zusammengelegt werden sollen. Auch die Zahl der Hörfunkwellen soll reduziert werden. Für den Bayerischen Rundfunk bedeutet das zum Beispiel, dass BR Schlager ab 2027 eingestellt wird. Außerdem sollen ARD, ZDF und Deutschlandradio stärker zur Zusammenarbeit verpflichtet werden und auch den Dialog mit dem Publikum ausbauen. Zudem gibt es neue Bestimmungen zur "Presseähnlichkeit", also welche und wie viele Texte die Öffentlich-Rechtlichen vor allem im Internet veröffentlichen dürfen.

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