Die Gasspeicherumlage wird zum 1. Januar 2026 abgeschafft. Das hat der Bundestag am Donnerstag beschlossen. Verbraucherinnen und Verbraucher werden durch die Umlage um mehr als drei Milliarden Euro entlastet, sie sollen dadurch weniger für Erdgas zahlen. Das Geld dafür kommt aus dem staatlichen Klima- und Transformationsfonds.
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Union und SPD stimmten im Bundestag für die Änderung, Grüne und AfD dagegen. Die Grünen kritisierten, das Geld solle lieber für echte Klimaschutzinvestitionen wie Wärmepumpen und Dämmung genutzt werden, nicht für fossiles Gas. Auch die Linke, die sich bei der Abstimmung enthalten hatte, beklagte, es gehe nicht um Zukunftsinvestitionen ‒ stattdessen müsse die Stromsteuer für alle gesenkt und ein Klimageld ausgezahlt werden.
Was ist die Gasspeicherumlage?
Die Umlage im Herbst 2022 eingeführt worden, um einen möglichen Gasmangel zu verhindern: Die Großhandelspreise für Gas waren damals auf einem Höchststand und die Speicher bedrohlich leer. Mit den Einnahmen aus der Gasspeicherumlage konnte die vom Staat kontrollierte Firma Trading Hub Europe Gas zum Einspeichern kaufen. Die Kosten dafür wurden an die Gaskunden weitergegeben, sodass alle Verbraucherinnen und Verbraucher die Umlage mitgetragen haben.
Das ändert sich jetzt: Ab 2026 werden die Kosten für mögliche Gasspeicher-Befüllungen durch den Bundeshaushalt übernommen. Allerdings geht die Bundesregierung aktuell ohnehin davon aus, dass die Gasspeicher zunächst nicht neu befüllt werden müssen, weil sie ausreichend gefüllt seien.
Was bedeutet die Abschaffung der Gasspeicherumlage für die Verbraucher?
Aktuell beträgt die Umlage 0,289 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Das bedeutet: Ein Vierpersonenhaushalt wird durch die Abschaffung der Gasspeicherumlage je nach Verbrauch jährlich um rund 30 bis 60 Euro entlastet werden.
Was heißt das für den Strompreis?
Und auch beim Strom rechnet die Bundesregierung mit einer Entlastung: Weil Gaskraftwerke durch die niedrigeren Gaspreise günstigeren Strom produzieren könnten. Außerdem könnten sich laut Bundesregierung die Strompreise am Markt reduzieren: Diese richten sich nach den teuersten Energien aus ‒ das ist oft Gas. Dadurch sei für einen durchschnittlichen Haushalt mit einer zusätzlichen Entlastung von ungefähr 100 Euro zu rechnen.
Mit Informationen von dpa
Im Audio: 100 Tage Schwarz-Rot und das Klima - Alles auf Gas?
Gasempfangsstation am Standort Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern (Archivbild von 2022)
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