Aachen: EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen nimmt von Linden, Vorsitzender des Karlspreis-Direktoriums, die Auszeichnung entgegen.
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EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen mit Karlspreis geehrt

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen mit Karlspreis geehrt

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) ist in Aachen mit dem Internationalen Karlspreis ausgezeichnet worden. In ihrer Dankesrede fordert von der Leyen ein "unabhängiges Europa".

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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat zur Schaffung eines unabhängigen Europa aufgerufen. "Ein unabhängiges Europa - ich weiß, dass diese Botschaft für viele unheimlich klingt. Aber hier geht es im Kern um unsere Freiheit", sagte die CDU-Politikerin im Aachener Rathaus, nachdem sie dort mit dem Karlspreis ausgezeichnet wurde.

Man dürfe sich nicht dem Irrglauben hingeben, dass alles wieder so werde wie früher. "So wird es nicht kommen. Denn die geopolitischen Spannungen sind gewaltig. Die Welt ist erneut geprägt von imperialen Mächten und imperialen Kriegen. Von Großmächten, die bereit sind, alle lauteren und unlauteren Mittel einzusetzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen", erläuterte sie.

"Neue internationale Ordnung noch in dieser Dekade"

Europa sehe sich entschlossenen Demokratie-Feinden gegenüber: "Dafür gibt es kein eindrücklicheres Beispiel als Putins brutalen, skrupellosen Krieg gegen die Ukraine." Deshalb werde die Notwendigkeit, in die europäische Sicherheit zu investieren, immer dringender. "Noch in dieser Dekade wird sich eine neue internationale Ordnung herausschälen", sagte von der Leyen. Diese neue Ordnung müsse von Europa gestaltet werden. "Unser Auftrag heißt - europäische Unabhängigkeit."

Auf wirtschaftlichem Gebiet wolle die EU ihre Handelspartnerschaft mit den USA wieder auf eine festere Grundlage stellen. Wirtschaftliches Potenzial sieht von der Leyen jedoch auch anderswo: "Aber wir wissen auch, dass 87 Prozent des Welthandels mit anderen Ländern stattfindet, die alle Stabilität suchen und nach Chancen Ausschau halten. Und das kann Europa bieten", fügte sie bei ihrer Dankesrede für den Karlspreis hinzu.

Preisgeld wird gespendet

Die Preisträgerin sei eine "starke Vertreterin eines starken Europas", sagte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in seiner Laudatio. Sie gebe "Europa in der Welt eine Stimme". Mit von der Leyen werde "eine herausragende Führungspersönlichkeit des Vereinten Europas" geehrt, erklärte das Karlspreis-Direktorium.

Das in diesem Jahr erstmals mit dem Karlspreis vergebene Preisgeld von einer Million Euro soll nach dem Willen der ausgezeichneten EU-Kommissionspräsidentin für Projekte zugunsten ukrainischer Kinder verwendet werden. Über die Vergabe entscheiden die Preisträger und das Karlspreis-Direktorium gemeinsam. Das Preisgeld hat ein Aachener Unternehmer-Ehepaar gestiftet.

Der alljährlich in Aachen verliehene Internationale Karlspreis zählt zu den bedeutendsten europäischen Ehrungen. Der Preis wird seit 1950 an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. Namensgeber ist Kaiser Karl der Große (748-814). Er gilt als erster Einiger Europas und wählte Ende des achten Jahrhunderts Aachen zu seiner Lieblingspfalz.

Mit Material von dpa, epd und KNA

Im Video: Karlspreis für EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen

Aachen: EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen wird mit dem Karlspreis ausgezeichnet.
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Aachen: EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen wird mit dem Karlspreis ausgezeichnet.

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