Die radikal-islamische Hamas ist nach eigenen Angaben zur Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz bereit, um von ihr im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln Hilfe zukommen zu lassen. Zuvor aber müsse Israel bestimmte Bedingungen erfüllen, teilte die Hamas am Sonntag mit. Jede Koordinierung mit dem Roten Kreuz hänge davon ab, dass Israel dauerhaft humanitäre Korridore öffne und Luftangriffe während der Verteilung der Hilfe einstelle.
Wir sprechen in der BR24 Sendung um 16 Uhr mit BR-Korrespondent Philip Kuntschner live aus Tel Aviv über die aktuelle Lage im Gazastreifen. Außerdem ordnet Nahost-Experte Jan Busse die militärische Strategie im Nahost-Konflikt ein. Das Video zum Livestream finden Sie oben eingebettet über diesem Artikel.
Zuvor hatten die Hamas und die mit ihr verbündete Gruppe Islamischer Dschihad drei Propagandavideos von seit Oktober 2023 gefangen gehaltenen Geiseln verbreitet. Die Aufnahmen der ausgehungerten Geiseln lösten international großes Entsetzen aus, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) äußerte sich schockiert.
UN-Sicherheitsrat beruft Dringlichkeitssitzung ein
Nach der Veröffentlichung der Propagandavideos beschäftigt sich der UN-Sicherheitsrat laut Israel mit den Hamas-Geiseln. Der Sicherheitsrat werde am Dienstag zu einer Dringlichkeitssitzung "über die schlimme Lage der Geiseln in Gaza zusammenkommen", erklärte der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Danny Danon.
Nach Angaben israelischer Behörden befinden sich derzeit 50 Geiseln im Gazastreifen, von denen nur 20 noch am Leben sein sollen. Die Hamas hat bisher humanitären Organisationen jeglichen Zugang zu den Geiseln verwehrt.
Humanitäre Lage in Gaza verheerend
Nach knapp 22 Monaten Krieg zwischen Israel und der Hamas, der durch den Großangriff der Hamas auf Israel ausgelöst worden war, ist die humanitäre Lage im Gazastreifen verheerend. Deutschland beteiligt sich an einer von Jordanien koordinierten internationalen Luftbrücke, mit der die akute humanitäre Notlage im Gazastreifen gelindert werden soll. Hilfsorganisation kritisieren solche Luftbrücken als ineffizient und gefährlich und fordern stattdessen Hilfslieferungen über den Landweg.
Mit Informationen von AFP
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