Im Saarland ist ein Gerichtsvollzieher getötet worden. Er sei am Morgen in Ausübung seines Dienstes in Bexbach im Saarpfalz-Kreis gewaltsam ums Leben gekommen, teilte das Justizministerium in Saarbrücken mit. Der Mann war 58 Jahre alt.
Am Abend teilten die Ermittler mit, dass ein Verdächtiger festgenommen wurde. Der 42-Jährige stehe im Verdacht, den "in seiner Wohnung erschienenen Gerichtsvollzieher mit einem Messer getötet zu haben", erklärte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken. Der Gerichtsvollzieher hatte demnach eine Zwangsräumung vollstrecken wollen. Ermittelt wird wegen des Verdachts auf Totschlag.
Gerichtsvollzieher getötet - Ermittlungen laufen
Die Tat passierte im Bexbacher Stadtteil Oberbexbach. Der Tatort ist im ersten Stock eines Reihenhauses. Die Kleinstadt Bexbach mit rund 18.000 Einwohner liegt im Osten des Saarlandes in der Nähe zur Grenze von Rheinland-Pfalz. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. "Die Ermittlungen zur Aufklärung des Geschehens laufen derzeit", teilte das Ministerium mit.
Gerichtsvollzieher sind häufig im Außendienst tätig und versuchen, Schuldner persönlich zum Zahlen zu bewegen. Zu ihren Aufgaben gehören zum Beispiel auch Zwangsvollstreckungen.
Trauer und Fassungslosigkeit
Die Tat löst im Saarland eine große Betroffenheit aus. Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sagte: "Was den Tathergang angeht, wird alles Notwendige und alles Erforderliche getan werden, das jetzt sehr gründlich und zügig auch aufzuklären." Rehlinger zeigte sich tief betroffen von "dieser furchtbaren Nachricht". Sie lasse alle in Trauer und Fassungslosigkeit zurück. Die Gedanken seien nun "in allererster Linie bei der Frau, der Familie, den Freunden, den Angehörigen und auch den Kolleginnen und Kollegen", sagte Rehlinger.
Die saarländische Justizministerin Petra Berg (SPD) sagte: "Dem hochgeschätzten Kollegen wurde im Dienst für unseren Rechtsstaat das Leben genommen". Und: "Dieser schreckliche Angriff auf einen Menschen, der sich tagtäglich in den Dienst der Gerechtigkeit stellte, macht uns tief betroffen."
Opfer kommt wohl selbst aus Bexbach
Der Bürgermeister von Bexbach, Christian Prech (CDU), erklärte, die Tat habe ihn "persönlich tief erschüttert", wie auch die Menschen in ganz Bexbach. Nach seinem Kenntnisstand komme der getötete Gerichtsvollzieher auch aus Bexbach. Ihm sei zugetragen worden, dass die Tat bei einer Zwangsräumung passiert sein soll.
Zweite tödliche Gewalttat im Saarland gegen Staatsbedienstete
Die Tat von Bexbach ist der zweite tödliche Angriff auf Staatsbedienstete in den vergangenen Monaten im Saarland. Am 21. August war in Völklingen ein 34 Jahre alter Polizist im Dienst erschossen worden, als er versuchte, einen mutmaßlichen Tankstellenräuber zu fassen. Dieser soll die Schüsse aus einer Dienstwaffe abgefeuert haben, die er zuvor einem anderen Polizisten entrissen haben soll. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hat mittlerweile Anklage gegen den 18-Jährigen erhoben, unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes.
Mit Informationen von afp und dpa
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