Eine Frau betet vor dem Grab des verstorbenen Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore
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Grab von Papst Franziskus für Besucher freigegeben

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Grab von Papst Franziskus für Besucher freigegeben

Grab von Papst Franziskus für Besucher freigegeben

Nach der Beisetzung von Papst Franziskus können ab heute Besucher an sein Grab in der Basilika Santa Maria Maggiore kommen. Seit dem frühen Morgen herrscht dort großer Andrang. Auch in München wird heute noch einmal des verstorbenen Papstes gedacht.

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Nach der Beisetzung von Papst Franziskus ist dessen Grab erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Schon am frühen Morgen bildeten sich Warteschlangen von Hunderten Metern vor dem Gotteshaus. Die Menschen wurden gebeten, zügig am Grab vorbeizugehen. Einige weinten, als sie vor der Marmortafel standen, der Tafel mit der weißen Rose und dem einen Wort: "Franciscus".

Tausende waren bereits am Grab

Zehntausende Gläubige kamen schon am Vormittag, um das schlichte Grab von Papst Franziskus zu besuchen. Die Basilika öffnete um sieben Uhr ihre Pforten. Als Ort für das Grab hatte der Papst, der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben war, eine Stelle im linken Seitenschiff gewählt. Am Samstagnachmittag wurde der Sarg dort unter Ausschluss der Öffentlichkeit und in kleinem Kreis beigesetzt - nach einem großen Requiem auf dem Petersplatz und einem Trauerzug durch die Ewige Stadt.

Trauermesse auf dem Petersplatz

Einen Tag nach der Beisetzung von Papst Franziskus versammelten sich wieder rund 200.000 Menschen auf dem Petersplatz, um an einer Trauermesse für das verstorbene Kirchenoberhaut teilzunehmen. Sie ist Teil der neuntägigen Trauerzeit, die mit der Beerdigung von Franziskus gestern begonnen hat. Kardinal Parolin, der bisherige Staatssekretär im Vatikan, würdigte in seiner Predigt noch einmal die Barmherzigkeit des Papstes, die dessen Pontifikat geprägt habe.

Es sei wichtig, diese Botschaft von Papst Franziskus wie einen kostbaren Schatz zu bewahren, sagte Parolin. Auch dürfe die Zuneigung zu ihm, die sich in diesen Stunden so deutlich zeige, nicht nur eine "momentane Emotion" bleiben. "Wir müssen sein Vermächtnis annehmen und es mit Leben füllen, indem wir uns der Barmherzigkeit Gottes öffnen und auch selbst barmherzig miteinander umgehen." Parolin schloss seine Predigt mit den Worten: "Euch, uns alle, die ganze Welt schließt Papst Franziskus vom Himmel aus in seine Arme."

Immer wieder gab es Applaus auf dem Platz, auf dem sich auch Jugendliche befanden, die im Rahmen des Heiligen Jahres auf Wallfahrt in Rom sind.

Kardinäle besuchen am Nachmittag das Grab

Die für die Trauerfeiern und das nahende Konklave, also die Wahl eines Franziskus-Nachfolgers, zusammengekommenen Kardinäle werden um 16 Uhr gemeinsam die letzte Ruhestätte des 266. Papstes besuchen und dort ein Abendgebet abhalten. Durch das neue Grab ist davon auszugehen, dass künftig noch deutlich mehr Pilger und Besucher in die Marienkirche kommen werden.

Konklave rückt in den Fokus

Wann ein Nachfolger für Franziskus gewählt wird, steht noch nicht fest. Die höchsten Würdenträger der Kirche beraten bereits seit Tagen über die nächsten Schritte. Möglicherweise wird schon an diesem Montag verkündet, wann das Konklave beginnen soll. Es wird vermutet, dass es für die 135 wahlberechtigten Kardinäle am 5. oder 6. Mai so weit sein dürfte. Die Entscheidung wird auf die althergebrachte Weise fallen, die die Welt bis heute fasziniert: In der Sixtinischen Kapelle sitzen alle Kardinäle unter 80 Jahren so lange eingeschlossen zusammen, bis einer von ihnen zwei Drittel der Stimmen bekommt. Dann steigt aus einem Kamin weißer Rauch auf.

Kardinal Reinhard Marx vom Erzbistum München und Freising erwartet, dass das Konklave "wenige Tage" dauern wird, also so wie alle Papstwahlen in den vergangenen Jahrzehnten. Seit den 1960er Jahren waren die Wahlen stets nach höchstens drei Tagen entschieden.

Gedenkgottesdienst in München

Auch in München wird heute noch einmal des verstorbenen Papstes gedacht. Ab 17 Uhr zelebriert der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Marx, einen Gottesdienst in der Frauenkirche.

- Mit Informationen von dpa -

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