HANDOUT - 02.10.2025, Berlin: Eine Auswahl an Gesundheitskarten gesetzlicher Krankenkassen in Deutschland. Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) dient als Versicherungsnachweis beim Arztbesuch und enthält persönliche Versichertendaten. (zu dpa: «Chef der Techniker Krankenkasse rechnet mit steigenden Beiträgen») Foto: ---/GKV-Spitzenverband/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
HANDOUT - 02.10.2025, Berlin: Eine Auswahl an Gesundheitskarten gesetzlicher Krankenkassen in Deutschland. Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) dient als Versicherungsnachweis beim Arztbesuch und enthält persönliche Versichertendaten. (zu dpa: «Chef der Techniker Krankenkasse rechnet mit steigenden Beiträgen») Foto: ---/GKV-Spitzenverband/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Immer teurer: Warum bezahlen wir mehr für die Krankenkasse?

Immer teurer: Warum bezahlen wir mehr für die Krankenkasse?

Der Chef von Deutschlands größter Krankenkasse kündigt an, dass die Beiträge weiter steigen. Bayerns Ministerpräsident Söder sagte, die CSU wolle eine Steigerung möglichst vermeiden. Was kommt auf die Versicherten zu? BR24live klärt auf

Über dieses Thema berichtet: BR24 TV am .

Die deutschen Krankenkassen haben im Jahr 2026 ein Loch von zehn Milliarden Euro zu stopfen. Deshalb wird es schon im nächsten Jahr neue Beitragserhöhungen geben. Diese Vorhersage trifft der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas. Und das, obwohl die Bundesregierung die Kassenbeiträge eigentlich stabil halten wollte.

Warum ist Gesundheit in Deutschland so teuer? Das klärt BR24 mit dem BR-Gesundheitsexperten Nikolaus Nützel, der erläutert, was im System schiefläuft. Das Video finden Sie oben eingebettet in diesen Artikel.

TK-Chef beklagt ineffiziente Abläufe

Baas begründet seine Annahme vor allem mit den aus seiner Sicht ineffizienten Abläufen im Gesundheitssystem. Er plädiert deshalb für Änderungen in allen Bereichen: "Von den Krankenkassen über die ambulanten Ärzte bis zu den Krankenhäusern müssen wir eine grundsätzliche Systemänderung vornehmen." Ohne Eingriffe ins System wird der Krankenkassenbeitrag bis 2029 auf "über 20 Prozent" steigen, so die Erwartung von Baas.

Derzeit liegt der allgemeine Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung, der zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern geteilt wird, bei 14,6 Prozent. Hinzu kommt ein Zusatzbeitrag, der von jeder Kasse individuell festgelegt wird. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) wollte diesen mit einem zwei Milliarden Euro schweren Sparpaket im kommenden Jahr auf durchschnittlich 2,9 Prozent begrenzen. Das Paket wurde jedoch vorerst vom Bundesrat gestoppt.

Söder höhere Beiträge möglichst vermeiden

CSU-Chef Markus Söder sieht eine möglicherweise drohende Erhöhung der Krankenkassenbeiträge skeptisch. Die CSU sei diesbezüglich zurückhaltend und wolle eine Steigung, "wenn es nur irgendwie geht, vermeiden", sagte Söder nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. Es gebe schon jetzt eine hohe Belastung mit Lohnnebenkosten – die seien neben Bürokratie und Energiepreisen die größte Schwierigkeit, insbesondere für den Mittelstand.

Söder plädierte stattdessen unter anderem dafür, das Thema Digitalisierung im Gesundheitssystem anzugehen. Damit gelinge es in anderen Ländern bereits, bessere Ergebnisse zu erzielen, trotz geringerer Ausgaben.

Merz: Wir streben generelle Reform des Krankenkassensystems an

Bundeskanzler Merz sagte, dass seine Regierung eine generelle Reform des Krankenkassensystems anstrebe, um die Versorgung der gesetzlich Versicherten zu verbessern und gleichzeitig die Lohnnebenkosten im Griff zu behalten. Es sei aber keine Lösung, alle Versicherten in die gesetzliche Krankenversicherung einzubeziehen. Merz kritisierte in diesem Zusammenhang, dass nur rund die Hälfte der Studenten der sehr teuren staatlichen Medizinstudienplätze dann auch tatsächlich Ärzte würden. Auch dieses Problem müsse angegangen werden.

Im Video: BR-Gesundheitsexperten Nikolaus Nützel

BR-Gesundheitsexperten Nikolaus Nützel
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BR-Gesundheitsexperten Nikolaus Nützel

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