Das Aktivisten-Hilfsschiff "Madeleen" wurde vor der Küste des Gazastreifens gestoppt.
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Israel fängt Gaza-Hilfsschiff "Madleen" mit Greta Thunberg ab

Israel fängt Gaza-Hilfsschiff "Madleen" mit Greta Thunberg ab

Die israelische Marine hat das Hilfsschiff "Madleen" vor seinem Eintreffen im Gazastreifen gestoppt. Wie das Außenministerium mitteilte, wird das Segelschiff zur israelischen Küste geschleppt. Die Aktivisten sollten nach Hause zurückkehren.

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Nach tagelanger Fahrt auf einem Segelschiff mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen sind Greta Thunberg und weitere Aktivisten kurz vor ihrem Ziel von der israelischen Armee gestoppt worden. Das Schiff werde von der Marine zur israelischen Küste geschleppt, die Passagiere sollten in ihre Heimatländer zurückkehren, teilte das israelische Außenministerium am frühen Morgen auf der Plattform X mit. Zuvor hatte das Bündnis "Freedom Flotilla Coalition" mitgeteilt, israelische Soldaten seien an Bord der "Madleen" gegangen. 

Israel: Passagiere sicher und unversehrt

Das israelische Außenministerium betonte, alle Passagiere des – abschätzig als "Selfie-Jacht" bezeichneten – Schiffs seien sicher und unversehrt. Sie seien mit Wasser und Sandwiches versorgt worden. "Die Show ist vorbei."

Die Aktivisten hätten versucht, eine mediale Provokation zu inszenieren, mit dem einzigen Zweck, öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen. Ihre Ladung sei so geringfügig gewesen, dass sie nicht einmal einer Lkw-Lieferung mit Hilfsgütern entspreche. Die Hilfsgüter würden nun "über echte Hilfskanäle in den Gazastreifen gebracht", hieß es weiter.

Bündnis: Auf Leid der Menschen aufmerksam machen

Die "Madleen" transportiert nach Angaben des Bündnisses eine symbolische Menge an Hilfsgütern wie Reis und Babynahrung und will mit der Aktion vor allem auf die verzweifelte Lage der hungernden Menschen im Gazastreifen aufmerksam machen. Die Lage für die Einwohner in dem Küstenstreifen ist seit Monaten katastrophal, nach Einschätzung der UNO sind alle dort lebenden Menschen akut von Hunger bedroht. Israel steht deswegen zunehmend international in der Kritik.

Das Bündnis Freedom Flotilla Coalition veröffentlichte auf X mehrere vorab aufgezeichnete Videos, in denen die Aktivisten an Bord ihre jeweiligen Heimatländer um Hilfe bitten. Sie seien von israelischen Kräften entführt worden, heißt es darin. Zudem sei die Kommunikation über Funk gestört. 

Israels Botschaft: "Ihr werdet Gaza nicht erreichen"

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hatte die Armee am Sonntag angewiesen, die Ankunft des Schiffes zu verhindern. "Der Staat Israel wird niemandem erlauben, die Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen", verkündete Katz.

Tagelange Fahrt durchs östliche Mittelmeer

Thunberg war mit elf weiteren Aktivistinnen und Aktivisten am 1. Juni von Sizilien aus in See gestochen. Sie wollten eigentlich am Montagmorgen an der Küste Gazas eintreffen. Thunberg ist mit ihrem Kampf für mehr Klimaschutz weltbekannt geworden. Die mittlerweile 22-jährige Schwedin setzt sich seit längerem aber auch – und inzwischen vor allem – für die Belange der palästinensischen Bevölkerung ein. Ihr Credo: Ohne soziale Gerechtigkeit könne es auch keine Klimagerechtigkeit geben. 

Mit Informationen von dpa und AFP

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1.6.2025: Ablegen der "Madleen" in Italien
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1.6.2025: Ablegen der "Madleen" in Italien

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