"Tag der Buße": So hat Israel den Vergeltungsschlag gegen den Iran genannt. Man führe "als Reaktion auf die seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes auf Israel" präzise Angriffe auf militärische Ziele im Iran durch, teilte das Militär in der Nacht mit. Nach etwa fünf Stunden mehrerer Angriffswellen mit Kampfjets erklärte die israelische Armee den Schlag am Morgen für beendet. Die "Mission" sei erfüllt. Zeitungen im Land und US-Medien berichten von mehreren Explosionen – nicht nur in Teheran, sondern auch in anderen Städten des Iran. Auch in Syrien habe es Angriffe gegeben. Das israelische Militär gab an, die iranische Raketenproduktion angegriffen zu haben.
Israelische Armee: Haben das Recht, auf Angriffe zu antworten
In einer Videobotschaft erinnerte Militärsprecher Daniel Hagari an das Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023, bei dem mehr als 1.000 Menschen getötet wurden. Seitdem hätten das iranische Regime und seine Unterstützer Israel ununterbrochen angegriffen - "darunter auch von iranischem Boden aus", so Hagari. "Wie jedes andere Land der Welt hat Israel das Recht und die Pflicht, darauf zu antworten." Hagari zufolge laufen alle israelischen Angriffs- und Verteidigungssysteme auf Hochtouren.
Israel werde alles tun, um seinen Staat und seine Bürger zu verteidigen. Israelische Medien berichten, dass man die USA kurz vorher informiert habe. Außerdem hätten Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant als Mitglieder des Sicherheitskabinetts den Gegenschlag autorisiert.
Iran laut Bericht zu Gegenschlag bereit
Der Iran bestätigte den Angriff. Dieser habe militärischen Einrichtungen gegolten und dabei begrenzte Schäden verursacht, so iranische Medien. Israel habe militärische Infrastruktur in der iranischen Hauptstadt Teheran angegriffen, außerdem in den Provinzen Khozestan und Ilam. Der Iran sperrte im Zuge des israelischen Angriffs seinen Flugraum komplett. Zudem scheint das Internet nur eingeschränkt zu funktionieren. Wie es nach dem Angriff weitergeht, ist bislang offen.
Die Nachrichtenagentur Tasnim zitiert eine anonyme Quelle aus dem Staatsapparat. Irans Militär sei für einen weiteren Gegenschlag bereit. Es gebe keinen Zweifel, dass Israel mit einer angemessenen Reaktion auf seine Taten rechnen müsse, heißt es in der Meldung der Nachrichtenagentur, die als ein Sprachrohr der Islamischen Revolutionsgarden gilt. Diese waren auch für den Angriff des Iran auf Israel Anfang des Monats verantwortlich.
USA bekräftigen "eisernes Bekenntnis" zu Israel
Die US-Regierung rief den Iran dazu auf, nach dem israelischen Vergeltungsangriff den Konflikt nicht weiter zu eskalieren. Ein ranghoher Regierungsbeamter verwies darauf, dass Israel der US-Empfehlung gefolgt sei, die Attacke auf militärische Ziele zu begrenzen und Opfer in der Bevölkerung zu vermeiden. Präsident Joe Biden und sein Team hätten in den vergangenen Wochen Israel zu einer zielgerichteten und angemessen Antwort auf den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober ermutigt, sagte der Regierungsbeamte dem "Wall Street Journal".
Verteidigungsminister Lloyd Austin habe in einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant Israels Recht auf Selbstverteidigung und das "eiserne Bekenntnis" der Vereinigten Staaten zu Israels Sicherheit bekräftigt, teilte das Pentagon mit. Der Minister habe betont, dass die USA ihre Streitkräfte verstärkt hätten, um das US-Personal, Israel und die Partner in der Region angesichts der Bedrohung durch den Iran und die vom Iran unterstützten Terrororganisationen zu schützen.
Mit Informationen von dpa.
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