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Konklave zur Wahl des neuen Papstes beginnt am 7. Mai

Konklave zur Wahl des neuen Papstes beginnt am 7. Mai

Nach dem Tod von Papst Franziskus startet das Konklave Vatikan-Kreisen zufolge am 7. Mai. Der Termin für den Beginn der Wahl eines neuen Pontifex sei bei einem Treffen von Kardinälen hinter verschlossenen Türen festgelegt worden.

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Die mit Spannung erwartete Wahl des Nachfolgers des verstorbenen Papstes Franziskus beginnt am 7. Mai. Das entschieden die in Rom versammelten Kardinäle, wie der Vatikan mitteilte. Die Kirchenmänner bestimmten den Beginn des Konklaves nach Beratungen hinter den Vatikanmauern. In dem Konklave kommen die wahlberechtigten Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle zusammen.

Nach Franziskus' Tod am Ostermontag begann die sogenannte Sedisvakanz – die Zeit ohne Oberhaupt der katholischen Kirche. Um einen Nachfolger zu bestimmen, ziehen sich alle wahlberechtigten Kardinäle – die höchsten Würdenträger der Kirche – strengstens abgeschirmt in die Sixtinische Kapelle im Vatikan zurück. Kontakt zur Außenwelt ist während dieser Zeit verboten. Beim Konklave handelt es sich um ein extrem streng geregeltes Wahlverfahren.

Drei Deutsche unter Papst-Wählern

Es wird eine Papstwahl wie nie zuvor. Noch nie waren so viele Kirchenmänner aus unterschiedlichen Ländern und Regionen bei der Wahl in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan dabei. Die insgesamt 135 stimmberechtigten Kardinäle kommen aus 65 unterschiedlichen Ländern. Die große Mehrheit (108) der wahlberechtigten Kardinäle hat Franziskus zu Lebzeiten ernannt.

Allerdings sagte bereits der Spanier Antonio Cañizares aus gesundheitlichen Gründen seine Reise nach Rom ab - deshalb dürfen nur noch 134 Kardinäle an der Wahl teilnehmen. Zuvor stand auch die Teilnahme von Vinko Puljic aus Bosnien-Herzegowina auf der Kippe. Er sagte zunächst ab, ließ dann aber mitteilen, dass er doch in die Ewige Stadt reisen werde für die Papstwahl.

Aktuell sind drei deutsche Kardinäle unter den Kirchenmännern, die wählen dürfen: Reinhard Marx, Rainer Maria Woelki und Gerhard Ludwig Müller.

Die Kardinäle kennen sich nicht sehr gut

"Es besteht die Hoffnung auf Einheit", sagte der argentinische Kardinal von Cordoba, Ángel Sixto Rossi, auf die Frage von Journalisten, ob sich schon mögliche Konsenskandidaten herauskristallisiert hätten. Viele Kardinäle haben den Wunsch geäußert, Franziskus' Fokus auf Menschen am Rand der Gesellschaft und für soziale Gerechtigkeit fortzusetzen. Aber unter den Konservativen wollen einige die Kirche wieder klarer an jenen Kernlehren ausrichten, die auch unter den vorherigen Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. im Mittelpunkt standen.

Der venezolanische Kardinal Baltazar Enrique Porras Cardozo äußerte sich zuversichtlich, dass nach Beginn des Konklaves eine Entscheidung schnell fallen werde, "zwischen zwei und drei Tagen". Der britische Kardinal Vincent Nichols, der 79-jährige Erzbischof von Westminster, betonte nachdrücklich, dass die Kirche nach Einheit streben müsse. Er räumte ein, dass sich die wahlberechtigten Kardinäle untereinander nicht sehr gut kennen. "Wir haben die ganze Woche Zeit", sagte der Brite bei seiner Ankunft am Montag.

Längste Wahl: 1268 dauerte es zwei Jahre und neun Monate

Das Konklave kann nach wenigen Stunden vorbei sein, aber auch Tage oder Wochen dauern: Ein Zeitlimit gibt es nicht. Die längste Wahl begann im Herbst 1268. Erst nach zwei Jahren, neun Monaten und zwei Tagen gab es mit Gregor X. einen neuen Papst. Inzwischen geht es jedoch zügiger: Franziskus war 2013 nach etwas mehr als 26 Stunden und fünf Wahlgängen gewählt. Sein Vorgänger, Papst Benedikt XVI. aus Deutschland, stand 2005 bereits nach vier Runden fest.

Weißer Rauch bedeutet: "Habemus papam"

Zur Wahl benötigt der neue Papst eine Zweidrittelmehrheit. Der erste Wahlgang findet bereits am ersten Nachmittag statt. Der weitere Rhythmus besteht dann aus zwei Wahlgängen am Vormittag und zwei Wahlgängen am Nachmittag.

Die Stimmzettel werden nach den Wahlgängen verbrannt. Bei erfolglosen Abstimmungen steigt schwarzer Rauch aus dem für die Wahl auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle angebrachten Schornstein auf. Nach der erfolgreichen Wahl werden weiß färbende Chemikalien zugesetzt, sodass weißer Rauch aufsteigt. Das ist das Zeichen für die Menschen auf dem Petersplatz und in aller Welt, dass es einen neuen Papst gibt. Auf Lateinisch: "Habemus papam".

Franziskus war am 21. April im Alter von 88 Jahren gestorben. Gut zwölf Jahre lang war der Argentinier Jorge Mario Bergoglio Oberhaupt der weltweit 1,4 Milliarden Katholiken.

- Mit Informationen von dpa -

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