Seefernaufklärer vom Typ P-3C "Orion" (Symbolbild)
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Laser-Einsatz gegen deutsches Militärflugzeug: "Klare Hinweise"

Laser-Einsatz gegen deutsches Militärflugzeug: "Klare Hinweise"

China dementiert, dass ein chinesisches Kriegsschiff im Roten Meer ein deutsches Militärflugzeug mit einem Laser gefährdet hat. Die deutsche Seite bleibt aber bei ihrem Vorwurf. Außenminister Wadephul ist "mehr als irritiert über diesen Vorfall".

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

China hat den mutmaßlichen Laserangriff auf ein deutsches Militärflugzeug über dem Roten Meer bestritten. Die vom Bundesaußenministerium erhobenen Vorwürfe stünden im "vollständigen Widerspruch zu den Fakten", sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning, in Peking.

Mao erklärte, im zum Einsatzgebiet der EU-Mission gehörenden Golf von Aden und in den Hoheitsgewässern von Somalia seien chinesische Marineschiffe im Einsatz gewesen, die Aufgaben des Begleitschutzes wahrgenommen und so "zur Sicherheit der internationalen Schifffahrtswege beigetragen" hätten. An Deutschland gerichtet fügte sie an: "Beide Seiten sollten eine pragmatische Haltung einnehmen, die Kommunikation rechtzeitig verstärken und Missverständnisse und Fehleinschätzungen vermeiden."

Verteidigungsministerium: "Klare Hinweise" auf Lasereinsatz 

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums bekräftigte daraufhin, es gebe "klare Hinweise darauf", dass es "einen Lasereinsatz eines chinesischen Kriegsschiffes gegen unser Luftfahrzeug gab". Das Flugzeug war im Rahmen der EU-Mission "Eunavfor Aspides" gegen die jemenitische Huthi-Miliz im Einsatz. EU-Diplomaten sprachen von einem "gefährlichen und inakzeptablen" Vorfall. Dabei seien die Piloten gefährdet und bei der Ausführung ihres Auftrags beeinträchtigt worden, hieß es weiter.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts erklärte, die Bundesregierung nehme die Äußerungen aus Peking "zur Kenntnis". Das Auswärtige Amt hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass während der EU-Mission ein deutsches Flugzeug von einem chinesischen Kriegsschiff per Laser ins Visier genommen worden sei. 

Auswärtiges Amt: Botschafter "nicht leichtfertig" einbestellt

Wegen des Vorfalls wurde der chinesische Botschafter einbestellt. Dieser diplomatische Schritt sei "nicht leichtfertig" erfolgt, sondern auf Grundlage einer "grundlegenden Untersuchung" des Vorfalls, sagte die Außenamtssprecherin dazu am Mittwoch. Gegenüber dem chinesischen Botschafter sei die  "Erwartungshaltung" ausgedrückt worden, dass sich "Vorfälle dieser Art nicht wiederholen und zu unterbleiben haben". 

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hatte die Führung in Peking bereits zuvor zur Aufklärung des Vorfalls aufgefordert. Er sei "mehr als irritiert über diesen Vorfall", sagte Wadephul dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Eine solche Störung unserer Luftfahrzeuge wie auch jede andere anlasslose Gefährdung unserer Einheiten ist nicht akzeptabel." China werde sich "dazu zu erklären haben", der Vorfall könne die deutsch-chinesischen Beziehungen belasten.

Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) äußerte sich empört. "Der mögliche Laserangriff auf ein Flugzeug der militärischen Überwachung ist völlig inakzeptabel", sagte er. Außenminister Wadephul habe aber noch keinen abschließenden Bericht über das Gespräch mit dem chinesischen Botschafter vorgelegt, sagte Merz. Er werde den Vorfall deswegen nicht abschließend bewerten.

EU-Mission soll Handelsschiffe im Roten Meer schützen

Mit der EU-Militäraktion "Aspides", an der sich die Bundeswehr beteiligt, sollen im Roten Meer Handelsschiffe vor der aus dem Jemen agierenden Huthi-Miliz geschützt werden. Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz hat seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 immer wieder Frachtschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie auch Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen attackiert.

Mit Informationen von AFP.

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