Wenige Wochen vor seiner Amtseinführung ist der designierte US-Präsident Donald Trump mit einem Besuch in Frankreich auf die Weltbühne zurückgekehrt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfing den Republikaner im Élysée-Palast in Paris zu einem bilateralen Gespräch. Im Anschluss kamen die beiden dort gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen, um über die Zukunft des von Russland angegriffenen Landes zu sprechen.
Trump: "Scheint so, als ob die Welt ein wenig verrückt spielt"
Macron sagte, er sei sehr froh, Trump in Paris als Gast zu haben. Trump lobte die Beziehung zu Frankreich in seinen ersten Regierungsjahren. "Wir hatten eine gute Zeit zusammen, und wir hatten viel Erfolg, wirklich großen Erfolg", sagte der Republikaner. "Es scheint so, als ob die Welt im Moment ein wenig verrückt spielt, und darüber werden wir sprechen", schob er nach.
Am Abend wird Trump auf Macrons Einladung an der feierlichen Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame teilnehmen. Für Trump ist es die erste Auslandsreise und die erste Begegnung mit vielen seiner künftigen Amtskolleginnen und -kollegen seit seiner Wahl Anfang November. Am 20. Januar wird Trump als Präsident vereidigt.
US-Militärhilfe für Ukraine steht mit Trump auf der Kippe
In der Ukraine ist die Angst groß, dass Trump die US-Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land drastisch zurückfahren und Kiew so eine Niederlage bescheren könnte. Trump machte bisher deutlich, sich unter anderem in der Ukraine-Politik stark von seinem Vorgänger Joe Biden absetzen zu wollen. Auch hatte Trump im Wahlkampf angekündigt, den Krieg schon vor seiner Vereidigung zu beenden, ohne jedoch zu erklären wie.
Noch sind die USA der wichtigste Unterstützer und größte Waffenlieferant der Ukraine. Nach einem früheren Treffen zwischen Trump und Selenskyj hatte letzterer sich allerdings zuversichtlich gezeigt.
Selenskyj: Ein "produktives Treffen"
Auch dieses Mal zeigte sich der ukrainische Präsident zufrieden und nannte das Gespräch in Online-Netzwerken"ein gutes und produktives trilaterales Treffen". Trump sei demnach "wie immer resolut" gewesen. Selenskyj dankte weiter dem französischen Präsidenten für die Organisation dieses "wichtigen Treffens".
"Wir alle wollen, dass dieser Krieg so bald wie möglich und auf gerechte Weise beendet wird", fügte er hinzu. "Wir sprachen über unsere Menschen, die Lage auf dem Schlachtfeld und über einen gerechten Frieden für die Ukraine", teilte Selenskyj auch bei Telegram mit. Sie hätten vereinbart, weiter zusammenzuarbeiten. "Frieden durch Stärke ist möglich", so Selenskyj.
Macron rief seinerseits dazu auf, das gemeinsame Engagement "für Frieden und Sicherheit fortzusetzen". "Vereinigte Staaten, Ukraine und Frankreich. Gemeinsam an diesem historischen Tag. Zusammengekommen für Notre-Dame", schrieb er bei X.
Mit Informationen von dpa und AFP
Im Video: Macron, Trump und Selenskyj besprechen Lage der Ukraine
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