Bärin Jurka, Mutter von JJ4 (Gaia)
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Italy, Trento - May 2, 2023 Photo shows Bear JURKA, mother of JJ4

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Neue Heimat Schwarzwald - Bärin Gaia kommt nach Deutschland

Neue Heimat Schwarzwald - Bärin Gaia kommt nach Deutschland

Bärin Gaia - auch bekannt als JJ4 - gilt als sogenannte Problembärin, nachdem sie Anfang April 2023 einen Jogger im Trentino getötet hatte. Der Abschuss der Bärin wurde gerichtlich untersagt. Jetzt wird Gaia im Herbst nach Deutschland kommen.

Die Entscheidung, dass JJ4/Gaia in den "Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald" kommt, haben die Forstbehörden im italienischen Trentino offenbar in der vergangenen Woche gefällt, das bestätigte der Pressesprecher des Bärenparks Christopher Schmidt gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Gaia, die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen "Problembären" Bruno, ist verantwortlich für den Tod eines 26-jährigen Joggers im Val di Sole im italienischen Val di Sole Anfang April 2023.

Gaia darf weder freigelassen noch abgeschossen werden

Vorausgegangen war eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Trento (Trient), wonach Gaia weder erschossen noch freigelassen werden darf. Die deutsche "Stiftung für Bären", die den Wildtierpark in Bad Rippoldsau-Schapbach im baden-württembergischen Landkreis Freudenstadt betreibt, hat sich angeboten, die Bärin aufzunehmen. Die Organisation ist seit Längerem vermittelnd zwischen den verschiedenen "Parteien" im Bärenstreit des Trentino tätig und sieht die Unterbringung im Schwarzwald als das "kleinste Übel" für die wilde Bärin an.

"Fort Knox" für Gaia

Nach Aussage von Pressesprecher Christopher Schmidt müssen die Details der Übersiedelung von Gaia aber erst noch geklärt werden. Sie ist nicht vor dem Herbst zu erwarten, weil der Wolf- und Bärenpark erst eine eigene Anlage für Gaia bauen muss. Weil Gaia eine echte Wildbärin ist, die erst seit Kurzem in Gefangenschaft lebt, rechnet die Stiftung dabei mit einem großen Aufwand.

Laut Pressesprecher Schmidt muss "Fort Knox" gebaut werden, mit mehrfachem Untergrabschutz, viel Beton, Elektrosicherungen und Kameras. Ob sich das Land Italien oder die Provinz Trentino an den zu erwartenden sechsstelligen Kosten beteiligen wird, sei - so Schmidt - noch offen.

Mensch und Bär dicht aufeinander

Die Geschichte der Bärenansiedlung im Trentino begann Anfang der 2000er-Jahre. Bären galten als ausgestorben und wurden dann in einem der größten Auswilderungsprojekte der letzten Jahre in Norditalien wieder heimisch. Zunächst verlief das Projekt friedlich. Doch mittlerweile gibt es weit über 100 Bären in der Region, nirgendwo sonst in Europa leben Mensch und Bär so dicht aufeinander. Das hat Folgen. Die Konflikte nehmen deutlich zu.

Im Jahr 2006 zog mit Bruno der erste Bär seit 170 Jahren auch nach Bayern. Schafe und Rinder waren seine Beute, doch das wollten die Almbauern nicht hinnehmen. Bruno wurde nach einer spektakulären Jagd erschossen. Tierschützer waren empört.

Schwarzwälder Bärenpark zunächst skeptisch

Brunos Schwester Gaia lebte einige Jahre sehr unauffällig im Trentino. Doch im vergangenen Jahr begegnete sie dem jungen Jogger, der sich offenbar gegen die Bärin zu wehren versuchte und das mit dem Leben bezahlte. Wildexperten beklagten immer wieder, dass über das richtige Verhalten bei der Begegnung mit einem Bären zu wenig bekannt sei. Sie fordern mehr Informationen dazu.

Nach dem Tod des Joggers Andrea Papi wollten Forstexperten den Bären entnehmen, also abschießen. Das jedoch wurde nach Einsprüchen von Tierschützern gerichtlich untersagt. Freigelassen werden durfte Gaia nach dem Vorfall aber auch nicht. Nun ist die Entscheidung gefallen, Gaia im Schwarzwälder Bärenpark aufzunehmen. Obwohl sich dessen Geschäftsführer Bernd Nonnenmacher in der Dokumentation "Gefährlich nah" noch skeptisch darüber äußerte, einen Bären aus der freien Wildbahn einzusperren.

Gaia kommt zu ihrer Mutter Jurka

Auch Gaias Mutter Jurka lebt seit 2010 im "Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald" - Gaia wird also einen Teil ihrer Familie wieder treffen. Wann genau die Anlage für Gaia fertiggestellt ist, konnten die Verantwortlichen des Bärenparks noch nicht sagen.

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