Angesichts vieler Unfälle mit Pedelecs fordert der Deutsche Berufsverband Rettungsdienst eine Helmpflicht.
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Angesichts vieler Unfälle mit Pedelecs fordert der Deutsche Berufsverband Rettungsdienst eine Helmpflicht.
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Rettungsdienste fordern Helmpflicht für Pedelec-Fahrer

Rettungsdienste fordern Helmpflicht für Pedelec-Fahrer

Angesichts vieler Unfälle mit Pedelecs - meist als E-Bikes bezeichnet - fordert der Deutsche Berufsverband Rettungsdienst eine Helmpflicht. Bereits bei 25 km/h seien Stürze absolut "lebensgefährlich", deutsche E-Radler schützten sich zu wenig.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Der Vorsitzende des Deutschen Berufsverbands Rettungsdienst (DBRD), Frank Flake, drängt auf eine Helmpflicht für Pedelec-Fahrer. "Bei Pedelec-Fahrern sehen wir immer wieder schwere Kopfverletzungen", sagte Flake im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Auf die Frage der Zeitung, ob bei den Rädern, die beim Tritt in die Pedale von einem Motor unterstützt werden, eine Helmpflicht gelten sollte, sagte Flake: "auf jeden Fall".

25 km/h: "Nicht schnell", aber "lebensgefährlich"

Laut Statistischem Bundesamt starben im vergangenen Jahr 192 Pedelec-Fahrer oder -Fahrerinnen bei einem Unfall. Flake sagte dazu, eine Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde, bis zu der bei Pedelecs durch den E-Motor Unterstützung geleistet wird, klinge zwar "nicht schnell", sei bei einem Sturz aber bereits "lebensgefährlich".

In der Schweiz trage deshalb fast jeder Radfahrer vernünftigerweise einen Helm - in Deutschland sei das aber "leider noch nicht selbstverständlich", bemängelte der Verbandschef.

Sichtschutz gegen Gaffer im Dauereinsatz

Zugleich beklagte Flake Störungen durch Gaffer. Diese nähmen besonders bei Unfällen auf Landstraßen überhand. "Passanten steigen sogar aus, um mit dem Handy Aufnahmen zu machen", sagte er. Unfallopfer seien "schneller auf Facebook als im Krankenhaus".

Die Menschen seien distanzloser geworden, so Flake. Immer wieder müssten Planen aufgespannt werden, um Opfer vor Gaffern zu schützen. Wer sich so verhalte, müsse mit einer Anzeige rechnen, sagte Flake – "und das ziehen wir konsequent durch".

Forderung nach einheitlichen Kompetenzen für Rettungssanitäter

Flake forderte zudem bundesweit einheitliche Kompetenzen für Rettungsfachpersonal. "Heute dürfen Notfallsanitäter nicht nur je nach Bundesland, sondern teils sogar von Kreis zu Kreis unterschiedliche Dinge - das kostet im Zweifel wertvolle Zeit", kritisierte er.

So könne es sein, dass in einem Landkreis ein Sanitäter ein starkes Schmerzmittel geben dürfe, im nächsten müsse er auf den Notarzt warten. "Auf einer Landstraße, weit weg von der nächsten Klinik, kann das entscheidend sein", sagte der Verbandsvorsitzende.

Mit Informationen von dpa

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