Symbolbild: Wellen schlagen an die Küste eines griechischen Ortes
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Bildrechte: picture alliance / dpa | Orestis Panagiotou
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Stärkster Anstieg des Meeresspiegels seit 4.000 Jahren

Stärkster Anstieg des Meeresspiegels seit 4.000 Jahren

Der Meeresspiegel ist eine neue Studie zufolge von 1900 bis 2020 deutlich schneller gestiegen als zu irgendeiner anderen Zeit in den vergangenen 4.000 Jahren. Das liegt hauptsächlich am sich erwärmenden Meerwasser und den abschmelzenden Gletschern.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Radio Nachrichten am .

Der weltweite Meeresspiegel ist von 1900 bis 2020 deutlich schneller gestiegen als zu irgendeiner anderen Zeit in den vergangenen 4.000 Jahren. Das geht aus einer Untersuchung amerikanischer Wissenschaftler hervor (externer Link), die die Veränderungen des globalen Meeresspiegels während der vergangenen fast 12.000 Jahre betrachtet hat.

Anstieg des Meeresspiegels hat zwei Hauptursachen

Der derzeitige Anstieg des weltweiten Meeresspiegels geht hauptsächlich auf zwei Effekte zurück. Das erklärt die Gruppe um Yucheng Lin von der Rutgers University in Piscataway im US-Bundesstaat New Jersey in der Fachzeitschrift "Nature". Demnach wird zum einen das Wasser in den Ozeanen wärmer – und dehnt sich dabei aus. Zum anderen fließt durch das Abschmelzen von Gebirgsgletschern und der Eisschilde in Grönland und der Antarktis mehr Wasser in die Ozeane. 

"Die Gletscher reagieren schneller, weil sie kleiner sind als die Eisschilde, die oft die Größe von Kontinenten haben", so die Wissenschaftler. "In Grönland sehen wir derzeit eine immer stärkere Beschleunigung."

Meeresspiegel steigt seit 1990 schneller an

Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass der Anstieg des globalen mittleren Meeresspiegels (GMSL) von vor 11.700 Jahren bis heute in drei verschiedenen Phasen erfolgte:

Zunächst stieg der Meeresspiegel nach dem Ende der letzten Eiszeit vor 11.700 Jahren bis vor 8.200 Jahren besonders stark – durchschnittlich um 10,7 Millimeter pro Jahr. Über die vergangenen 4.000 Jahre schwankte der Meeresspiegel demnach in geringem Maße. Erst im 19. Jahrhundert vollzog sich dann ein Wandel: In der ersten Hälfte erhöhte sich der Meeresspiegel demnach nur verhältnismäßig wenig, um durchschnittlich 0,1 Millimeter pro Jahr, in der zweiten Hälfte waren es mit 0,76 Millimeter deutlich mehr.

Den durchschnittlichen Anstieg im Zeitraum von 1990 bis 2020 beziffern die Wissenschaftler auf 1,51 Millimeter. Aus anderen Studien geht hervor, dass sich der Anstieg in diesem Zeitraum zunehmend beschleunigt hat.

Verschiedene Ursachen für Anstieg des Meeresspiegels

Für die Studie untersuchte das Team Tausende Daten aus verschiedenen Quellen, darunter uralte Korallenriffe und Mangroven, die als natürliche Archive vergangener Meeresspiegelhöhen dienen. Diese Daten gingen in eine Modellierungssoftware ein, die Klimaforscher Lin selbst entwickelt hat. Damit sei es möglich, verschiedene Ursachen für ein Ansteigen oder Absinken des Meeresspiegels auseinanderzuhalten, heißt es.

So kann zum Beispiel auch das Abtauchen einer Erdplatte unter eine andere zum Anheben der oberen Platte führen. Auch liegen viele Küstenstädte in der Nähe von Flussmündungen, wo sich der aus Sedimenten bestehende Untergrund durch die Masse der Gebäude und Straßen verdichtet. Das kann ebenfalls zu einem weiteren Anstieg des Meeresspiegels führen. Den Forschern zufolge sind Teile von Shanghai im 20. Jahrhundert um mehr als einen Meter abgesackt – nicht nur durch natürliche Setzung des Untergrunds, sondern auch wegen einer hohen Grundwasserentnahme.

Mit Informationen der dpa

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