Weihnachtsansprache von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
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Steinmeier ruft in Weihnachtsansprache zu Mut und Zuversicht auf

Steinmeier ruft in Weihnachtsansprache zu Mut und Zuversicht auf

Trotz Kriegen und Krisen setzt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Weihnachtsansprache auf Mut und Zuversicht. Er ruft dazu auf, Friede und Freiheit nicht aufzugeben – und appelliert an Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Hunderte Lichtlein strahlen am Tannenbaum vor Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten. Auch im Inneren flackern Kerzen – die Kulisse für die Weihnachtsansprache. Frank-Walter Steinmeiers Augen glänzen, er ruft die Menschen in Deutschland zu Mut und Zuversicht auf. Gemeinschaft und Zusammenleben rückt er in den Mittelpunkt seiner Ansprache, um die Welt "ein Stück heller" zu machen.

Botschaft an Weihnachten: "In der Dunkelheit erstrahlt ein Licht"

Für das Staatsoberhaupt geht es an Weihnachten vor allem um eine Botschaft: "In der Dunkelheit erstrahlt ein Licht". Dunkelheit könne vieles bedeuten: Krankheit, Angst oder Einsamkeit, aber auch "die Krisen und Kriege in der Welt, die Unsicherheiten vor der Zukunft." Dem setzt er das Licht der Gemeinschaft entgegen. Es entstehe durch Engagement und Zuversicht. "Mit solcher Zuversicht haben wir die Kraft, uns für unsere Welt und für unsere Mitmenschen einzusetzen", so Steinmeier. Das gelte für Politik im Großen ebenso wie für viele kleine Initiativen im ganzen Land.

Als Beispiel nennt er die Sternsinger, die vergangenes Jahr fast 50 Millionen Euro für Kinder einsammeln konnten: "Ein Zeichen, das uns allen Mut machen kann." Mut und Hoffnung will der Bundespräsident auch mit seinem Appell verbreiten, sich gemeinsam mit anderen auf die Suche nach Orientierung und Zielen zu machen. Dazu gehöre, andere "mit echtem Interesse zu Wort kommen" zu lassen und "nicht nur mit dem behelligen, was wir selber schon immer für richtig halten."

Solidarität und gemeinsame, europäische Werte und Stärke

Im Zentrum stehe die Gemeinschaft, für andere da zu sein, "das gibt unserem Leben Erfüllung und Sinn." Solidarität mit denjenigen, "die uns räumlich ganz nahe sind". Steinmeier appelliert aber auch an die Solidarität mit Ukrainerinnen und Ukrainern, "gegen die Russland seit fast vier Jahren Krieg führt".

Der Bundespräsident wirkt ernst. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Vor diesem Hintergrund blickt Steinmeier auf die vergangenen Tage und Wochen zurück. Gemeint sein dürften auch der Ukraine-Gipfel in Berlin und zahlreiche Gespräche, als "darum gerungen" wurde, "Wege zu einem Ende des Krieges zu finden." Dass diese Geschehnisse von einigen in der Bevölkerung "erwartungsvoll", von anderen aber auch "mit Skepsis und Sorge" verfolgt wurden, spricht er in seiner Rede an.

Ein Waffenstillstand ist derzeit nicht in Sicht. Dennoch ermutigt der Bundespräsident: "Immer wieder gab und gibt es Zeichen von Hoffnung und Grund zu Zuversicht." Dazu gehöre, "dass wir uns als Europäer gemeinsam unserer Stärke und unserer Werte wieder neu bewusst werden und entsprechend handeln."

Frieden, Freiheit, Menschenwürde und Demokratie nicht aufgeben

Freiheit, Menschenwürde, gerechter Frieden und demokratische Selbstbestimmung seien unverzichtbare und wichtige Errungenschaften der vergangenen Jahrhunderte. "Das geben wir nicht auf, nicht für uns, nicht für unsere Partner und Freunde", so Steinmeier. Zugleich räumt er ein, dass der Schutz dieser Werte "wird uns selbst einiges abverlangen." Dazu müssten die Menschen bereit sein. Der Bundespräsident zeigt sich überzeugt: "Und ich glaube: dazu sind wir bereit."

Was ihm diese Hoffnung gibt? Das erklärt Steinmeier mit dem Motto "Ein Funke Mut" der diesjährigen Pfadfinder-Aktion: Das Friedenslicht aus Bethlehem sei bis nach Deutschland und auch zu seinem Hauptsitz ins Schloss Bellevue gebracht worden. "Das ist – finde ich – ein gutes Motto, ja ein Wunsch für uns alle." Dafür brauche es Mut für die großen Aufgaben der Gesellschaft – ebenso wie für die kleinen Dinge jedes Einzelnen. Denn nichts Gutes sei zu klein, um die Welt ein Stück heller zu machen.

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