Ein Erdbeben der Stärke 4,6 hat am Montag die Umgebung der süditalienischen Stadt Neapel erschüttert. Das Beben habe sich sich um 12.47 Uhr ereignet, teilte das italienische Institut für Geophysik und Vulkanforschung (INGV) mit. Fünf Minuten später habe es ein zweites Beben der Stärke 2,2 gegeben. Verletzt wurde demnach niemand. Als Vorsichtsmaßnahme wurde der Bahnverkehr in der Region nach Angaben des italienischen Verkehrsministeriums vorübergehend unterbrochen.
Menschen rennen aus Angst nach draußen
"Der Erdstoß, den wir gespürt haben, war stark, aber im Moment gibt es keine Berichte über Schäden", erklärte der Bürgermeister der Stadt Pozzuoli in der Nähe von Neapel, Luigi Manzoni. Die Stadt liegt in unmittelbarer Nähe zu den Phlegräischen Feldern.
Der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge rannten zahlreiche Menschen im Westen Neapels und in umliegenden Gemeinden aus Angst auf die Straßen. Laut INGV war die Erschütterung am stärksten in Bacoli, eine Gemeinde mit 26.000 Einwohner, etwa 20 Kilometer westlich der Metropolitanstadt Neapel zu spüren.
Verspätungen im Zugverkehr, keine Verletzten
Abgesehen vom Einsturz eines Bergrückens auf der kleinen Insel Pennata vor Bacoli, der in mehreren Videos in den sozialen Medien zu sehen ist, gab es laut Feuerwehr und Polizei keine größeren Schäden. Auch Verletzte wurden bisher nicht gemeldet. Die Eisenbahngesellschaft Trenitalia meldet erhebliche Verspätungen im Großraum Neapel.
Derzeit viele Urlauber in der Region
Die Phlegräischen Felder sind ein Supervulkan mit einem Umfang von 15 mal zwölf Kilometern. Ein Ausbruch des Vulkans löste vor 40.000 Jahren eine weltweite Klimaveränderung aus. Das dicht besiedelte Gebiet um die Phlegräischen Felder wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von Beben erschüttert. Im Mai gab es in der Region ein Erdbeben der Stärke 4,4. In der Region halten sich derzeit auch zahlreiche Urlauber auf – unter anderem auf der beliebten Insel Capri.
Mit Informationen von AFP und dpa
Zum Hören: Erdbeben und Evakuierungen – Leben auf Neapels Supervulkan
Einwohner aus dem Bagnoli-Viertel in Neapel müssen ihre Wohnungen nach einer Inspektion verlassen.
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