Nach den Schüssen in Washington ist eine Nationalgardistin nach Angaben von US-Präsident Donald Trump gestorben. Die Soldatin der Nationalgarde von West Virginia erlag ihren Verletzungen am Donnerstag (Ortszeit). Im Rahmen seines Thanksgiving-Anrufs mit US-Soldaten sagte Trump, er habe soeben erfahren, dass die 20-Jährige gestorben sei. "Sie ist nicht mehr bei uns", sagte Trump. Sie sei ein "unglaublicher Mensch" gewesen, "der in jeder Hinsicht herausragend war".
Die Soldatin war eine von zwei Nationalgardisten, die am Mittwoch in der Nähe des Weißen Hauses angegriffen wurden. Der zweite Soldat, ein 24-Jähriger, kämpft laut Trump im Krankenhaus weiter um sein Leben.
Polizei geht von Einzeltäter aus
Der stellvertretende Polizeichef von Washington, Jeffery Carroll, sagte, der Angreifer sei am Mittwoch "um die Ecke gekommen" und habe sofort das Feuer auf die Soldaten eröffnet. Carroll verwies auf ein Video, das von den Ermittlern ausgewertet worden sei. Die Polizei gehe derzeit von einem Einzeltäter aus. Nach Angaben von Staatsanwältin Jeanine Pirro hat der mutmaßliche Täter einen Revolver benutzt. Zu einem möglichen Motiv wollte sie sich nicht äußern.
Der Verdächtige wurde nach der Tat überwältigt und festgenommen. Nach Informationen von AP erlitt er eine oder mehrere Schussverletzungen, die nicht als lebensgefährlich eingestuft wurden. Das FBI ermittelt wegen Terrorverdachts.
Verdächtiger hatte Verbindungen zu Auslandsgeheimdienst
Bei dem mutmaßlichen Schützen handelt es sich um einen 29-Jährigen, im Jahr 2021 in die USA eingereisten Afghanen, der zuvor mit dem Auslandsgeheimdienst CIA zusammengearbeitet hatte. CIA-Direktor John Ratcliffe sagte, er habe "einer Partnergruppe" in Kandahar angehört, nannte aber keine weiteren Details. Nach der "chaotischen Evakuierung" der US-Truppen aus Afghanistan im Jahr 2021 sei das Arbeitsverhältnis mit der US-Regierung beendet worden.
Im selben Jahr war der Mann im Rahmen eines Programms der damaligen Regierung von Joe Biden in die USA eingereist. Rund 76.000 Menschen wurden in die USA gebracht, viele von ihnen hatten während des Afghanistan-Kriegs US-Soldaten und Diplomaten als Dolmetscher und Übersetzer unterstützt.
Überprüfung von "Green Cards" angekündigt
Am Donnerstagnachmittag kündigte unterdessen USCIS-Leiter Joseph Edlow auf Trumps Weisung eine "gründliche und umfassende Überprüfung aller Green Cards aller Ausländer aus allen problematischen Ländern" an. Laut CNN handelt es sich um 19 Staaten. Sie seien in einem Präsidentenerlass aufgelistet. Dazu zählen Afghanistan sowie der Iran und Venezuela. Eine "Green Card" erlaubt es ausländischen Staatsangehörigen, sich dauerhaft in den USA aufzuhalten und zu arbeiten.
Mit Informationen von AP und dpa.
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