Wolfgang Ischinger, Präsident des Stiftungsrats der Münchner Sicherheitskonferenz
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Ukraine-Krieg: Ischinger dämpft Hoffnung auf schnellen Frieden

Ukraine-Krieg: Ischinger dämpft Hoffnung auf schnellen Frieden

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Ischinger, dämpft Hoffnungen auf einen schnellen Frieden für die Ukraine. Vom heutigen Treffen in Moskau erwartet er wenig - die russische Seite lasse keinerlei Kompromissbereitschaft erkennen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 TV am .

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, ist skeptisch, dass es in der Ukraine-Krise in dieser Woche zu einem entscheidenden Durchbruch kommt. Als Diplomat müsse man zwar immer Hoffnung haben, er sei aber "eher sorgenvoll". Im Augenblick könne er nicht erkennen, "dass die russische Seite wirklich verhandlungs-, kompromiss- und friedensbereit ist", sagte Ischinger bei BR24 im BR Fernsehen (18.30 Uhr).

Zum Artikel: Ukraine-Krieg - Wie wahrscheinlich ist ein schneller Frieden

Wenig Erwartungen an Treffen in Moskau

Auch von dem morgigen Treffen des US-Unterhändlers Witkoff mit dem russischen Präsidenten Putin erwartet Ischinger wenig. Es sei bereits das fünfte Treffen dieser Art, die bisherigen Gespräche hätten keinen Durchbruch gebracht. Daher würde er seine Erwartungen "eher runterschrauben". Ein positives Ergebnis wäre eine "Sensation".

Ischinger warnte davor, in eine "russische Falle"zu tappen. Die russische Informationspolitik wolle dem Westen weismachen, die Ukraine stehe kurz vor dem Kollaps. Dies entspreche schlicht und ergreifend nicht den Tatsachen. Nach Gesprächen mit hochrangigen Militärexperten auf Schloss Elmau sei klar, dass kein "militärischer russischer Durchbruch" bevorstehe. Die russischen Geländegewinne beliefen sich weiterhin auf 19 bis 21 Prozent des ukrainischen Territoriums.

Ischinger: Ohne europäische Unterstützung sieht es schlecht aus für die Ukraine

Entscheidend sei, dass die europäische und deutsche Unterstützung für die Ukraine finanziell, politisch und militärisch fortgesetzt werde. Ohne diese Unterstützung würde es "düster aussehen für den fortgesetzten Verteidigungskampf der Ukraine". Eine dauerhafte Friedenslösung setze eine einheitliche Linie des Westens voraus. Nötig seien eine belastbare, mit Sicherheitsgarantien versehene dauerhafte Befriedung der Ukraine und ein Russland, das auf weitere Aggression verzichte.

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