Russlands Präsident Putin
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Gesprächsangebot an Ukraine: Wie ernst meint es Putin?

Gesprächsangebot an Ukraine: Wie ernst meint es Putin?

Russlands Präsident Putin hat vorgeschlagen, in der Türkei ab Donnerstag direkte Friedensgespräche zu führen. Ob er selbst anreist, ist unklar. Ukraines Präsident Selenskyj erklärte, er hoffe auf keine Ausreden und werde persönlich auf Putin warten.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Der Kreml beteuert: Der russische Präsident Wladimir Putin meint seinen Vorschlag für Friedensgespräche in der Türkei ernst. "Wir sind einer ernsthaften Suche nach Wegen für eine langfristige friedliche Lösung verpflichtet", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag.

Nach dem Vorschlag Putins, ab Donnerstag direkte Friedensgespräche in der Türkei zu führen, war der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in die Offensive gegangen. Er werde persönlich auf Putin warten, schrieb er auf X. Putin hingegen ließ bisher offen, ob er persönlich nach Istanbul anreisen werde.

Putin: Treffen als Gegenvorschlag zu 30-tägiger Waffenruhe

Putin hatte angesichts der Gedenkfeiern zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Moskau einseitig eine dreitägige Waffenruhe angeordnet, die um Mitternacht in der Nacht zu Donnerstag in Kraft trat. Die Ukraine und ihre europäischen Unterstützer Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen riefen dann am Wochenende zu einer 30-tägigen bedingungslosen Waffenruhe ab Montag auf. Darauf wiederum ging Putin nicht ein, schlug aber direkte Gespräche "ohne Vorbedingungen" ab Donnerstag vor, wie er betonte. Bereits 2022, kurz nach Kriegsbeginn, hatten Russland und die Ukraine in Istanbul Verhandlungen über ein Ende der Kampfhandlungen geführt - ohne Erfolg.

Die Türkei zeigte sich erneut bereit, die Gespräche auszurichten und "jeglichen Beitrag zu leisten, um eine Waffenruhe und einen dauerhaften Frieden zu erreichen" so der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Waffenruhe als "nötige Grundlage für Diplomatie"

US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, um den Krieg in der Ukraine zu beenden, werde er "weiterhin mit beiden Seiten zusammenarbeiten". Er drängte Selenskyj zur Teilnahme an den Friedensgesprächen ab Donnerstag mit dem Argument, nur wenn der ukrainische Staatschef den Gesprächen zustimme, wüssten Kiew, die europäischen Partner und die USA, woran sie seien und könnten entsprechend handeln.

Neben seiner Ankündigung, persönlich Friedensgespräche mit Putin in der Türkei führen zu wollen, forderte Selenskyj auf X erneut eine vollständige und dauerhafte Waffenruhe. Dies sei die "nötige Grundlage für Diplomatie". Auch Bundeskanzler Friedrich Merz nannte die Feuerpause als Vorbedingung für die Gespräche: "Erst müssen die Waffen schweigen, dann können Gespräche beginnen", sagte er bei seinem Besuch in Kiew am Wochenende.

Kreml: Ultimaten sind "inakzeptabel"

Für den Fall, dass Russland nicht auf eine Waffenruhe eingehen sollte, drohen die Europäer mit neuen Sanktionen. Die russische Führung reagierte auf die Ankündigung mit Kritik. "Die Sprache von Ultimaten ist inakzeptabel für Russland, sie ist nicht angemessen", erklärte Kremlsprecher Peskow. "So kann man nicht mit Russland sprechen." 

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