ARCHIV (21.06.2023): Symbolbild Dürre. KUCHENRIED: Landwirtschaft, die unter Trockenheit leidet - Dürre auf den Feldern +++ trockener Ackerboden
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UN-Klimabericht zeichnet alarmierendes Bild

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Weltwetterbehörde: Klimawandel-Folgen teils unumkehrbar

Weltwetterbehörde: Klimawandel-Folgen teils unumkehrbar

Die Erderwärmung setzt sich in alarmierender Weise fort. Manche Auswirkungen seien über Jahrhunderte nicht umkehrbar, heißt es im jährlichen Klimabericht der Weltorganisation für Meteorologie. Die Folgen: Schäden, Ernährungskrisen und Migration.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Der menschengemachte Klimawandel hat sich im vergangenen Jahr laut Vereinten Nationen deutlich beschleunigt. Das geht aus dem neuen Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hervor. Demnach lag die globale Durchschnittstemperatur 2024 wahrscheinlich zum ersten Mal über der kritischen 1,5-Grad-Marke. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2023 wurde demnach um 0,1 Grad überschritten.

Bestimmte Folgen der Erderwärmung unumkehrbar

Die Daten zeigen laut WMO außerdem, dass arktisches Meereis stärker dahinschmilzt und der Meeresspiegel deutlich schneller steigt. Bestimmte Folgen der Erderwärmung würden über Hunderte, wenn nicht Tausende von Jahren unumkehrbar sein, heißt es in dem Bericht, der in Genf veröffentlicht wurde und Politikern als Entscheidungshilfe dienen soll. Die Wissenschaftler verweisen darin auch auf massive wirtschaftliche und soziale Folgen wie Versicherungsschäden, Migration und Ernährungskrisen.

Den vorliegenden Daten zufolge war 2024 wahrscheinlich das erste Kalenderjahr, in dem die mittlere globale Temperatur mehr als 1,5 Grad über dem Durchschnitt der vorindustriellen Zeit von 1850 bis 1900 lag, und damit das wärmste Jahr in der 175-jährigen Beobachtungsgeschichte.

UN-Generalsekretär: Erde sendet "immer mehr Notsignale aus"

Ein einziges Jahr mit einer Erwärmung von mehr als 1,5 Grad bedeute nicht, dass die längerfristigen Ziele des Pariser Klimaabkommens unerreichbar seien, betonte WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo. Es sei aber ein "Weckruf", dass die Risiken für Leben, Wirtschaft und den Planeten wüchsen.

UN-Generalsekretär António Guterres mahnte, die Erde sende "immer mehr Notsignale aus". Eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad sei aber immer noch möglich. Die Staats- und Regierungschefs sollten ihre nationalen Klimapläne erneuern und die Vorteile billiger und sauberer erneuerbarer Energien nutzen.

Keine Notbremse für steigende Meere

Dem Bericht zufolge war jedes der vergangenen zehn Jahre seit 2015 eines der zehn wärmsten in der Geschichte der modernen Wetteraufzeichnung. Die globalen Rekordtemperaturen von 2023 und 2024 seien vor allem auf den beständigen Anstieg von Emissionen zurückzuführen. So sei die Konzentration von Kohlendioxid, Methan und Distickstoffoxid in der Atmosphäre so hoch wie nie seit 800.000 Jahren.

Gletscher schmelzen

Aktuelle Daten zeigten, dass sich die Ozeane weiter erwärmten und der Meeresspiegel weiter steige. Dieser Effekt werde selbst bei drastischer CO₂-Reduktion mindestens noch dieses Jahrhundert andauern. Die Gletscher in den Gebirgen, die wichtige Trinkwasserspeicher darstellen, schmolzen laut WMO in den drei Jahren seit 2022 stärker als je zuvor. Extreme Wetterereignisse wie tropische Wirbelstürme, Überschwemmungen, Dürren und andere Gefahren zwangen dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr so viele Menschen zur Flucht wie seit 16 Jahren nicht.

Mit Informationen von Reuters und KNA

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