Polizisten evakuieren nach einem Erdbeben ein Frauengefängnis in Pozzuoli (Archiv)
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Erdbeben bei Neapel: Menschen in Panik

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Wieder Erdbeben bei Neapel: Menschen in Panik

Wieder Erdbeben bei Neapel: Menschen in Panik

Ein Erdbeben der Stärke 4,4 hat die Gegend um Neapel erschüttert. Das Epizentrum lag im Gebiet der Phlegräischen Felder, einem sogenannten Supervulkan. In der Region sowie auf der nahen Insel Capri halten sich bereits viele Urlauber auf.

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Der dicht besiedelte Westen der süditalienischen Millionenmetropole Neapel ist erneut von einem Erdbeben erschüttert worden. Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) gab die Stärke mit 4,4 an.

Die Messwarte verortete das Epizentrum in den Phlegräischen Feldern, einem sogenannten Supervulkan unterhalb der Stadt. Das Beben war im Stadtzentrum von Neapel zu spüren, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Menschen seien aus ihren Häusern auf die Straße gelaufen. Der Betrieb der U-Bahn in Neapel sei ausgesetzt worden, berichteten örtliche Medien.

Bereits viele Urlauber in der Erdbebenregion

Auch in der Stadt Pozzuoli rannten Menschen in Panik auf die Straßen. Der Eisenbahnverkehr wurde sicherheitshalber eingestellt. In vielen Schulen wurde der Unterricht unterbrochen. Größere Schäden wurden zunächst nicht gemeldet. In der Region halten sich derzeit schon viele Urlauber auf, insbesondere auf vorgelagerten Inseln wie Capri.

Der bislang stärkste Erdstoß wurde nach Angaben des Instituts kurz nach der Mittagsstunde registriert, um 12.07 Uhr. Zudem gab es viele weitere Beben, was Experten einen Schwarm nennen. Die Erschütterungen waren besonders deutlich in den Ortschaften rund um die Phlegräischen Felder zu spüren wie in Pozzuoli. 

Bürgermeister Gigi Manzoni erklärte, "die starken Erschütterungen haben die Bevölkerung unweigerlich in Angst und Schrecken versetzt". Er rief dazu auf, Ruhe zu bewahren und sich draußen aufzuhalten.

Vermehrt Beben in den vergangenen Monaten

Die Phlegräischen Felder sind ein Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität in unmittelbarer Nähe der Millionenstadt Neapel und werden seit geraumer Zeit von Erdbeben heimgesucht. Meistens sind es kaum spürbare Erschütterungen. In den vergangenen Monaten kam es jedoch mehrfach zu heftigeren Beben. Seit elf Jahren gilt für das Gebiet die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft. 

Supervulkane zeichnen sich durch eine besonders große Magmakammer und enorme Gewalt aus. Anders als normale Vulkane explodieren sie regelrecht. Niemand kann jedoch sagen, wann der nächste Ausbruch stattfinden wird. In der Nähe von Neapel liegt auch der Vulkan Vesuv, dessen Ausbruch vor fast 2.000 Jahren die antike Stadt Pompeji unter sich begrub. Heute ist dort eine archäologische Ausgrabungsstätte, die vergangenes Jahr von mehr als vier Millionen Menschen besucht wurde.

Mit Material von dpa und AFP

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