Das Logo zum Eurovision Song Contest - Vienna 2026 , im Rahmen eines Pressetermins "Medienupdate zum Eurovision Song Contest" am Dienstag, 18. November 2025 in der Wiener Stadthalle.
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Israel kann am Eurovision Song Contest (ESC) in Wien teilnehmen. Unter anderem Spanien, Irland und die Niederlande wollen nun nicht teilnehmen.
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Israel kann am Eurovision Song Contest (ESC) in Wien teilnehmen. Unter anderem Spanien, Irland und die Niederlande wollen nun nicht teilnehmen.

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Israel darf teilnehmen – mehrere Länder boykottieren ESC

Israel darf teilnehmen – mehrere Länder boykottieren ESC

Israel kann am Eurovision Song Contest (ESC) in Wien teilnehmen. Das hat die Mehrheit der Mitgliedssender der Europäischen Rundfunkunion (EBU) beschlossen. Unter anderem Spanien, Irland und die Niederlande wollen dem Musik-Wettbewerb nun fernbleiben.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Radio am .

Israel kann im kommenden Jahr am Eurovision Song Contest (ESC) in Wien teilnehmen. Bei einer Sitzung der Europäischen Rundfunkunion in Genf wurde am Donnerstag keine Abstimmung über Israels strittige Teilnahme anberaumt, wie am Abend in einer Erklärung mitgeteilt wurde.

Mehrere Länder boykottieren Musikwettbewerb

Unmittelbar nach dem Treffen erklärten öffentlich-rechtliche Sender aus den Niederlanden, Spanien, Slowenien und Irland wegen der Teilnahme Israels ihren Boykott für den im Mai 2026 geplanten Wettbewerb.

Eine Beteiligung Irlands am ESC sei "angesichts des entsetzlichen Verlusts von Menschenleben in Gaza und der humanitären Krise dort" unzumutbar, teilte der Sender RTÉ mit. Der Präsident des spanischen Senders RTVE, José Pablo López, sagte, die Entscheidung zur Teilnahme Israels bestätigte, dass es sich nicht um einen Musikwettbewerb handele, sondern um ein Festival, das von geopolitischen Interessen dominiert werde.

Spanien zählt auch zu den sogenannten Big Five, den fünf großen Geldgeberländern des ESC. Außerdem zählten die spanischen Zuschauer bislang zu den leidenschaftlichsten Fans des Wettbewerbs. Irland ist mit sieben Siegen beim ESC und dessen Vorgänger-Veranstaltungen das erfolgreichste Land des traditionsreichen Musikwettbewerbs.

Der niederländische Sender Avrotros teilte am Donnerstag mit, die Teilnahme Israels sei "nicht mehr mit der Verantwortung in Einklang zu bringen, die wir als öffentlich-rechtlicher Sender tragen". Andere Länder wie Belgien, Schweden und Finnland erwogen vorab ebenfalls einen Boykott.

Einige Mitglieder der Rundfunkunion hatte im Vorfeld der Abstimmung Sendergruppe den Ausschluss Israels wegen des Vorwurfs gefordert, es habe die Abstimmung beim jährlichen Musikwettbewerb manipuliert, und wegen des israelischen Vorgehens im Gaza-Krieg.

Die israelische Starterin Yuval Raphael hatte im ESC-Finale in Basel im Mai völlig überraschend das Publikums-Voting gewonnen und war dadurch in der Gesamtwertung Zweite geworden. Hinweise auf Manipulationen fanden sich aber nicht, Israel könnte von einer aufwändigen Werbekampagne in Online-Netzwerken profitiert haben.

Rundfunkunion kündigt neue Regeln an

ESC-Sieger war in diesem Jahr nach Publikums- und Jury-Abstimmung der österreichische Countertenor JJ, weshalb Wien im kommenden Jahr Gastgeber ist.

Um den Konflikt zu entschärfen, hatte die Rundfunkunion im November neue Regeln für den Wettbewerb angekündigt. So sollen unter anderem schon in den Halbfinals professionelle Jurys mit abstimmen und die Regeln für Werbekampagnen verschärft werden. Die in der EBU zusammengeschlossenen Rundfunkanstalten stimmten bei ihrer der Versammlung hinter verschlossenen Türen am Donnerstag offenbar mehrheitlich dafür, das Maßnahmenpaket als ausreichend einzustufen und nicht konkret über eine Teilnahme Israels abzustimmen.

Die EBU-Mitglieder hätten ihre "klare Unterstützung für Reformen zur Stärkung des Vertrauens und Schutz der Neutralität" ausgedrückt, erklärte die EBU. Dies ermögliche es allen Mitgliedern teilzunehmen.

Die ARD begrüßte die EBU-Entscheidung "ausdrücklich". Die nun beschlossenen Maßnahmen dienten dazu, "die Transparenz, Neutralität und Fairness in den Abstimmungs- und Organisationsprozessen des ESC zu festigen". "Die ARD setzt sich dafür ein, ein Bewusstsein zu schaffen, dass der Zusammenhalt aller Sender die Grundlage für die Stärke und Vielfalt des ESC bildet", hieß es mit Blick auf die Boykottdrohungen.

Mit Informationen von dpa und AFP

Mit Informationen von dpa und AFP

Im Video: Trotz Boykott mehrerer Länder - Israel darf am ESC teilnehmen

Blick auf den Sitz der Europäischen Rundfunkunion (EBU) in Genf.
Bildrechte: BR
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Israel kann am Eurovision Song Contest in Wien teilnehmen. Das hat die Mehrheit der Mitgliedssender der Europäischen Rundfunkunion beschlossen.

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