Die drei Augustiner-Chorfrauen vom Kloster Goldenstein.
Die drei Augustiner-Chorfrauen vom Kloster Goldenstein.
Bild
Die drei Augustiner-Chorfrauen vom Kloster Goldenstein, (v.l.) Rita, Regina und Bernadette im Kloster Goldenstein in Elsbethen bei Salzburg.
Bildrechte: picture alliance / BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com | BARBARA GINDL
Schlagwörter
Bildrechte: picture alliance / BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com | BARBARA GINDL
Audiobeitrag

Die drei Augustiner-Chorfrauen vom Kloster Goldenstein, (v.l.) Rita, Regina und Bernadette im Kloster Goldenstein in Elsbethen bei Salzburg.

Audiobeitrag
> Kultur >

Klosterbesetzerinnen: Wie weit geht Gelübde zum Gehorsam?

Klosterbesetzerinnen: Wie weit geht Gelübde zum Gehorsam?

Die Aufregung um die drei hochbetagten "Hausbesetzer"-Nonnen in Elsbethen bei Salzburg geht weiter. Den Vorwurf ihres Prälaten, mit der Rückkehr in ihr Kloster würden sie ihr Gehorsamkeitsgelübde brechen, weisen die Schwestern laut Medien zurück.

Über dieses Thema berichtet: Die Frühaufdreher am .

Sie flohen aus dem Pflegeheim und leben seit einigen Wochen wieder in ihrem Kloster Goldenstein in Elsbethen bei Salzburg: Die drei renitenten Ordensschwestern aus Österreich sorgen seit Wochen für Schlagzeilen. Auf Instagram haben sie inzwischen fast 50.000 Follower.

Vorwurf: Bruch mit dem Gehorsamkeitsgelübde

Dort berichtet die 88 Jahre alte Schwester Bernadette in einem kurzen Video, wie sie seitens der Kirche mehrfach ermahnt worden sei [externer Link]. Medienberichten zufolge hatte ihnen Propst Markus Grasl zuletzt vorgeworfen, mit dem Zurückziehen ins Kloster ihr Gehorsamkeitsgelübde zu brechen. Schwester Bernadette widerspricht. Zur österreichischen Nachrichtenagentur APA sagte sie gestern: "Zwischen Gelübde und Gelübde besteht ein Unterschied." Sie habe seit ihrem Eintritt in den Orden 70 Jahre lang immer menschlich gehandelt.

Wohnrecht – zu welchen Bedingungen?

Denn die Augustiner-Chorherrinnen wollen nicht hinnehmen, dass ihr Kloster geschlossen wird und verweisen auf einen Vertrag, der ihnen lebenslanges Wohnrecht zusichert.

Anfang 2024 war die Gemeinschaft offiziell aufgelöst worden. Bereits 2022 war das Kloster in den Besitz des Erzbistums Salzburg und des Chorherrenstifts Reichersberg übergegangen. Und den verbliebenen Schwestern wurde ein lebenslanges Wohnrecht zugesichert – mit dem Zusatz "solange gesundheitlich sowie geistlich vertretbar".

Aus Sicht von Propst Grasl waren die Schwestern bereits vor zwei Jahren mit einem "geregelten spirituellen Leben" überfordert. Seinem Sprecher zufolge hatten die Ordensfrauen zudem den barrierefreien Umbau des Klosters verweigert.

Großer Unterstützerkreis

Die Schwestern hingegen betonen, es gehe ihnen seit ihrer Rückkehr ins Kloster "herrlich". Ein Team von rund 200 Helfenden unterstützt sie laut APA im Alltag: Ärzte, Krankenschwestern, Reinigungskräfte, Handwerker und Leute, die im Garten mithelfen. Dazu kämen unzählige Sachspenden und mittlerweile auch Bargeld, vor allem, um den dringend benötigten Treppenlift wieder einzubauen und Sanitäranlagen altersgerecht anzupassen.

Ein Gespräch zwischen Propst und Schwestern gab es bislang nicht.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

Sie interessieren sich für Kirche, Religion, Glaube, Spiritualität oder ethische Fragen? Dann abonnieren Sie hier den Newsletter der Fachredaktion Religion und Orientierung.