Mehrere Kardinäle sprechen miteinander.
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Nicht nur in Rom macht man sich Gedanken, auch in bayerischen Gemeinden wird diskutiert, was der neue Papst mitbringen muss.

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Papst wanted: Was wünschen sich bayerische Katholiken vom Neuen?

Papst wanted: Was wünschen sich bayerische Katholiken vom Neuen?

Ab dem 7. Mai entscheiden die Kardinäle, wer Nachfolger von Papst Franziskus wird. Aber nicht nur in Rom macht man sich Gedanken. Auch in bayerischen Gemeinden wird diskutiert, was der neue Papst mitbringen sollte.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Seniorinnenfrühstück zum Thema "Gott und die Welt", veranstaltet vom Bistum Passau. Das Top-Thema zwischen Kaffee und Kuchen: Wie soll der nächste Papst sein? "Unsere Erde brennt, das hat der Franziskus sehr gut erkannt. Und ich hoffe, dass der neue Papst diese Schritte mit der Bewahrung der Schöpfung weitergeht", sagt eine Seniorin. Eine andere Frau ergänzt: "Ich erwarte, dass die Frauen zur Diakonin und zur Priesterin geweiht werden können."

Rolle der Frau polarisiert

Die Rolle der Frau in der Kirche ist auch in Bamberg Thema. Im Dom liegt ein Kondolenzbuch für Papst Franziskus aus. Vor dem Kirchenportal wird schon über mögliche Nachfolger diskutiert. "Für mich ist die Rolle der Frau die große Frage", sagt eine Passantin. "Die Kirche wird von den Frauen getragen. Ich erziehe meine eigene Tochter modern und gleichberechtigt. Gleichzeitig bin ich Mitglied in einer Institution, die diese Gleichberechtigung so nicht umsetzt." Sie wünscht sich, dass der nächste Papst die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der Kirche vorantreibt.

Uneinigkeit bei jungen Katholiken

Anders sieht es Clara Steinbrecher. Die 27-Jährige aus Bad Reichenhall ist Vorsitzende der konservativen Initiative Maria 1.0. "Es gibt keine Frauenordination, es wird sie nie geben", sagt Steinbrecher. Sie möchte auch nicht, dass wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zugelassen werden: "Wer offen in Sünde lebt, für den kann die Kommunion nichts Gutes sein." Auch der Zölibat solle bleiben. Steinbrecher erwartet, dass der neue Papst daran festhält und "nicht Offenheit suggeriert, wo keine ist."

Viele andere junge Katholiken wünschen sich genau das Gegenteil: mehr Offenheit für grundlegende Reformen wie Weiheämter für Frauen und eine Lockerung des Zölibats. Das betonen sowohl der Bund der Deutschen Katholischen Jugend als auch die Katholische Landjugendbewegung (KLJB).

Stellenprofil: Politiker gesucht

Für den KJLB-Landesvorsitzenden in Bayern, Rafael Derfuß, ist wichtig, wie der Papst auf globale Konflikte einwirkt: "Ich erhoffe mir schon das eine oder andere deutlichere Wort", sagt er. Bei politischen Krisen und Kriegen hofft er, "dass der Papst als Botschafter des Friedens um die Welt reist und vor Ort vermittelt".

Es sei wichtig, dass der Fokus auf den Kirchen vor Ort liege, findet Noah Walczuch. Er ist 21 Jahre alt, kommt aus dem Bistum Regensburg, studiert katholische Theologie und will später einmal Priester werden – vielleicht schon unter einem neuen Papst. "Ich halte es für unbedingt notwendig, dass nicht Rom einsame Entscheidungen trifft. Sondern, dass die Kirche die Probleme und die Nöte der Menschen vor Ort hört."

Kann der neue Papst die Kirche einen?

Von den Seniorinnen in Passau, die auf eine Priesterweihe für Frauen hoffen, bis zur konservativen jungen Katholikin in Bad Reichenhall: In Bayern werden viele Erwartungen an den neuen Papst gestellt. Eine Herausforderung für ihn wird sein, die vielen Wünsche und Gegensätze innerhalb der Kirche auszutarieren.

Über das Thema "Konklave in Rom – Was erwarten wir vom neuen Papst?" diskutieren bei "jetzt red i" am 7.5.2025 Bürgerinnen und Bürger in Freising mit dem Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler und dem EVP-Vorsitzenden und Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Manfred Weber (CSU). Kostenlose Karten können unter jetztredi@br.de oder unter 089/5900 25 299 (Mo. bis Fr. 9 – 17 Uhr) reserviert werden.

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