Die Musikwelt trauert um einen ihrer größten Rockstars: Ozzy Osbourne, der Sänger der legendären Heavy-Metal-Band Black Sabbath, ist tot. Osbourne starb am Dienstag im Alter von 76 Jahren, wie seine Familie mitteilte.
"Mit mehr Traurigkeit, als Worte ausdrücken können, müssen wir mitteilen, dass unser geliebter Ozzy Osbourne heute Morgen verstorben ist. Er war bei seiner Familie und von Liebe umgeben", erklärte sie und bat darum, ihre Privatsphäre zu wahren.
Osbourne gab Abschiedskonzert in Birmingham
Erst vor zwei Wochen war der an Parkinson erkrankte Osbourne bei einem Abschiedskonzert in seiner Heimatstadt Birmingham aufgetreten – gemeinsam mit seinen Bandkollegen Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward. Es war das erste Mal seit 20 Jahren, dass Black Sabbath in Originalbesetzung auf der Bühne stand.
Karten für das Konzert, bei dem auch Metalbands wie Metallica, Guns N'Roses, Tool und Slayer auftraten, waren im Februar innerhalb von 16 Minuten ausverkauft.
Black Sabbath als Heavy-Metal-Pioniere
Black Sabbath gelten als Pioniere des Heavy Metal. Die Band verkaufte während ihrer jahrzehntelangen Karriere mehr als 75 Millionen Alben. Als 1970 das Debütalbum von Black Sabbath erschien, wussten Musikkritiker zunächst wenig damit anzufangen. Der schwere Sound, die harten Gitarrenriffs und die zynischen Texte waren musikalisches Neuland. Doch das stilprägende Werk wurde ein kommerzieller Erfolg. Nur ein halbes Jahr später folgte "Paranoid", das neben der gleichnamigen Hitsingle weitere Heavy-Metal-Meilensteine enthielt. "War Pigs", "Iron Man" oder "Fairies Wear Boots" haben auch über 50 Jahre später nichts von ihrer gewaltigen Energie verloren.
Osbournes markante, nasale Stimme war neben dem düsteren Gitarrensound von Tony Iommi das prägende Element der Musik. Auf der Bühne agierte der Showman neben dem eher introvertierten Leadgitarristen und dem fast stoischen Bassisten Geezer Butler wie ein Wahnsinniger, hüpfte auf der Bühne herum und klatschte wild in die Hände. Wegen Drogen- und Alkoholproblemen feuerte ihn die Band 1979.
Ozzy Osbourne: Erfolgreich, aber auch umstritten
Mit Hilfe seiner Managerin Sharon Arden, die er später heiratete, startete Osbourne eine Solokarriere. Mit Hits wie "Crazy Train", "Mr. Crowley" oder "I Don’t Know" wurde gleich sein Debütalbum "Blizzard of Ozz" (1980) ein kommerzieller Erfolg. Sein wildes Auftreten, das Spiel mit der Provokation und mit Horror-Elementen begeisterte die Fans, verschreckte aber besonders in den USA konservative und religiöse Gruppen.
Immer wieder sorgte der Musiker für Skandale. Bei einem Konzert biss er einer Fledermaus, die ein Zuschauer auf die Bühne geworfen hatte, den Kopf ab, weil er sie für ein Gummitier hielt. Immer wieder wurde ihm vorgeworfen, ein Teufelsanbeter zu sein, doch Osbourne wies das stets zurück. Als der damalige New Yorker Kardinal John O'Connor 1990 behauptete, Osbournes Lieder führten zu dämonischer Besessenheit und sogar zu Selbstmord, schrieb der Sänger dem Kirchenfürsten: "Sie haben die Intelligenz von Rockfans auf der ganzen Welt beleidigt."
"The Osbournes": Zweite Karriere als Reality-Star
Einem jüngeren Publikum ist Osbourne vor allem als exzentrischer Familienvater aus der preisgekrönten Doku-Soap "The Osbournes" bekannt. 2002 konnte die Welt seine Ehe und das verrückte Leben mit den nicht weniger schillernden Kindern Kelly und Jack hautnah miterleben, als sich die Osbournes Tag und Nacht für MTV filmen ließen. Das half auch seiner musikalischen Karriere.
In den letzten Jahren hatte der legendäre Frontmann, der bürgerlich John Michael Osbourne hieß, mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. 2019 war bei ihm Parkinson diagnostiziert worden. Damals gab er sich kämpferisch. "Das ist noch nicht das Ende von Ozzy Osbourne, das verspreche ich euch", sagte er seinerzeit dem "Guardian".
Und tatsächlich erfüllte er sich einen lange gehegten Traum und trat am 5. Juli ein letztes Mal auf. Im Stadion Villa Park in seiner Heimatstadt Birmingham gab er mit letzter Kraft ein großes Abschiedskonzert, bei dem er nur noch wenige Songs singen konnte und seinen Auftritt im Sitzen absolvierte.
Mit Informationen von AP, AFP und dpa
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