Ein roter Funkmast.
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Vodafone schaltet sein 2G-Netz früher ab als geplant.
Bildrechte: picture alliance / SZ Photo | Wolfgang Filser
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Vodafone schaltet sein 2G-Netz früher ab als geplant.

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2G-Abschaltung bei Vodafone: Was Nutzer wissen müssen

2G-Abschaltung bei Vodafone: Was Nutzer wissen müssen

Nach fast 40 Jahren ist Schluss: Vodafone schaltet sein 2G-Netz im September 2028 ab – früher als geplant. Nutzer alter Geräte müssen umsteigen. Wer betroffen ist und warum die Abschaltung auch eine gute Nachricht sein könnte.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft am .

Im September 2028 ist Schluss mit dem 2G-Netz bei Vodafone – und damit zwei Jahre früher als ursprünglich angekündigt. Für viele Nutzer heißt das: neues Handy kaufen. Denn wer noch mit einem älteren Mobiltelefon unterwegs ist, das weder 4G noch 5G beherrscht, kann dann nicht mehr Telefonieren oder SMS verschicken.

Wer ist betroffen?

Ob das eigene Gerät betroffen ist, lässt sich leicht überprüfen: Ein Blick aufs Display genügt. Erscheinen dort die Kürzel "4G", "LTE" oder "5G", besteht kein Handlungsbedarf. Wer nur "E" oder "H" sieht, muss bis 2028 auf ein moderneres Gerät umsteigen. Das betrifft vor allem klassische Tastenhandys und sehr alte Smartphones.

Nicht nur Vodafone schaltet ab

Vodafone ist nicht allein mit seinen Plänen. Die Deutsche Telekom hatte bereits angekündigt, ihr GSM-Netz zum 30. Juni 2028 komplett abzuschalten – und liegt damit sogar noch zwei Monate vor Vodafone. Bei Telefónica O2 steht ein konkreter Termin noch aus. Anbieter 1&1 setzt im eigenen Netz ohnehin ausschließlich auf 5G und nutzt im Roaming das Vodafone-Netz.

Der Wettlauf um die schnellste Abschaltung hat einen simplen Grund: Die alten Frequenzen werden für moderne Netze dringend gebraucht. Je früher das alte Netz verschwindet, desto schneller können die Anbieter ihre 4G- und 5G-Netze ausbauen.

Stromzähler dürfen länger bleiben

Nicht nur Handys hängen noch am 2G-Tropf. Unzählige vernetzte Geräte im Internet der Dinge funken ebenfalls über den alten GSM-Standard: intelligente Stromzähler, Alarmanlagen, Notruf-Systeme in Aufzügen. Hier wäre eine abrupte Abschaltung fatal. Auch in der Energieversorgung, Wasserwirtschaft, Industrie und Logistik funken viele Anwendungen seit Jahren über 2G.

Deshalb gewährt Vodafone für derartige Anwendungen eine Gnadenfrist bis Ende 2030. Erst ab Januar 2031 beginnt dann der endgültige Rückbau der 2G-Infrastruktur [externer Link]. Unternehmen und Hauseigentümer sollen so genügend Zeit bekommen, ihre Systeme zu modernisieren.

Schnelleres Netz für alle

Das Ende von 2G bringt konkrete Vorteile für die verbleibenden Kunden. Die frei werdenden Frequenzen verstärken laut Vodafone die modernen Netze um etwa zehn Prozent. Außerdem will Vodafone die letzten Funklöcher, wo bisher nur 2G verfügbar war, noch vor der Abschaltung mit modernen Standards ausrüsten. Dort sollen Nutzer dann erstmals richtig schnelles Internet und bessere Sprachqualität erleben können.

Das Ende einer Ära

Mit dem 2G-Aus geht eine Ära zu Ende. Der GSM-Standard prägte die deutsche Mobilfunklandschaft fast vier Jahrzehnte lang. Anfang der 1990er Jahre löste die digitale Technik die analogen Vorgängernetze ab und ermöglichte erstmals flächendeckende mobile Kommunikation.

Die allermeisten Vodafone-Kunden haben sich längst von GSM verabschiedet. Heute telefonieren sie über VoLTE oder VoNR – moderne Technologien, die deutlich bessere Sprachqualität liefern als das betagte 2G-Netz. Der alte Standard hat ausgedient und darf nach fast 40 Jahren Dienst in Rente gehen.

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