Einen "Märtyrer für die Wahrheit und die Freiheit" nannte US-Präsident Donald Trump seinen Unterstützer Charlie Kirk, nachdem der ultrarechte Podcaster und Aktivist vor anderthalb Wochen bei einem Attentat getötet wurde. Am Sonntag erinnerte das Trump-Lager mit einer Trauerfeier bei Phoenix im US-Bundesstaat Arizona an den 31-jährigen Kirk. Zehntausende Menschen kamen zu der Veranstaltung im Stadion in Glendale.
Trump würdigt Kirk als "unsterblich"
Kirk sei von einem "radikalisierten, kaltblütigen Monster auf abscheuliche Weise ermordet" worden, sagte Trump bei der großen Trauerfeier. Der 31-Jährige sei getötet worden, weil er sich "für Freiheit und Gerechtigkeit und gesunden Menschenverstand eingesetzt" habe. Das Attentat habe ihn "unsterblich" gemacht. Trump sprach nach Kirks Witwe Erika als Schlussredner der rund sechsstündigen Veranstaltung.
Kirk-Witwe ruft zur Versöhnung auf
Die Witwe des erschossenen Trump-Unterstützers rief zur Versöhnung auf. "Die Antwort auf Hass ist nicht Hass", sagte Erika Kirk vor mehr als 60.000 Anhängern ihres Mannes. Die Antwort des Evangeliums sei Liebe. Deshalb vergebe sie dem Attentäter. "Das ist es, was Christus getan hat und was Charlie tun würde", betonte die frühere Miss Arizona, in Weiß gekleidet und mit einem Kreuz auf der Brust.
Viele in den USA erinnerte die Zeremonie an eine Heiligsprechung. Redner priesen Kirk dort als Verkünder von "Gottes Willen" und als "Patrioten". Die Trauerfeier war inszeniert wie eine Mischung aus Gottesdienst, christlichem Popkonzert und politischer Kundgebung. Sie wirkte zugleich auch wie eine Machtdemonstration der Bewegung hinter Trump. Vor seinem Abflug nach Arizona sagte der US-Präsident, er werde in seiner Gedenkrede für Kirk "das Leben eines großen Mannes feiern".
Trauerfeier mit zahlreichen Regierungsvertretern
Musikgruppen stimmten "Halleluja"-Gesänge an, zu denen Bilder Kirks auf Großleinwände projiziert wurden. Bereits die Vorbereitungen zu dem Gedenken waren religiös und patriotisch aufgeladen. "Glaube, Familie, Freiheit" war auf Porträtfotos von Kirk zu lesen, die hunderte Menschen in Phoenix niederlegten, neben US-Fähnchen und roten, weißen und blauen Ballons.
Die Veranstaltung fand unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Neben Vizepräsident JD Vance waren zahlreiche weitere Regierungsvertreter dabei. Auch Tech-Milliardär Elon Musk ließ sich im Stadion blicken.
Im Video: Trauerfeier für Charlie Kirk in Arizona
Am Sonntag wurde der ultrarechte Aktivist Charlie Kirk bei einer großen Trauerfeier in Arizona verabschiedet.
Kirk als Symbolfigur der MAGA-Bewegung geehrt
Auf der Bühne erinnerten sich Weggefährten an den 31-Jährigen. Solche Beiträge sind bei Trauerfeiern in den USA üblich. Weniger üblich ist die politische Bedeutung der Veranstaltung: Mit stark religiös aufgeladener Sprache wurde Kirk nicht nur als Verstorbener, sondern auch als Symbolfigur für die Zukunft der von ihm mitgeprägten "Make America Great Again"-Bewegung dargestellt.
Der Podcaster, Aktivist und Trump-Unterstützer Kirk war am 10. September bei einem Attentat getötet worden. Trump-Kritiker und Organisationen wie Reporter ohne Grenzen werfen seitdem dem US-Präsidenten vor, das Attentat zu nutzen, um die Pressefreiheit weiter zu untergraben und die Gangart gegen politische Gegner zu verschärfen.
Demokrat Schumer: USA auf dem "Weg zur Diktatur"
Auch die Demokraten sehen sich vermehrt Anfeindungen ausgesetzt. Der Minderheitsführer der US-Demokraten im Senat, Chuck Schumer, warnte, die USA seien auf dem "Weg zur Diktatur". Schumer sagte am Sonntag dem Sender CNN, Trump verwandele das US-Justizministerium in ein "Instrument, das seine Feinde verfolgt, egal ob sie schuldig sind oder nicht". Er fügte hinzu: "Das tun Diktaturen."
Trump hatte Justizministerin Pam Bondi am Samstag in seinem Onlinedienst Truth Social aufgerufen, gegen bestimmte politische Gegner vorzugehen. Politiker der Demokratischen Partei hätten ihn zweimal einem Amtsenthebungsverfahren ausgesetzt und ihn fünfmal vor Gericht gestellt. Dies sei "ohne Grund" geschehen, so Trump. "Gerechtigkeit muss jetzt hergestellt werden!!!", forderte er.
Mit Informationen von dpa und AFP
Zum Audio: Kämpferische Trauerfeier für rechten US-Aktivisten Kirk
Trauerfeier für US-Aktivisten Kirk
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