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Ein neuer Hype im Internet: KI-Zusammenfassungen erobern das Netz

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Nie mehr selbst lesen? KI-Zusammenfassungen erobern das Netz

Nie mehr selbst lesen? KI-Zusammenfassungen erobern das Netz

Ein neuer Hype im Internet: Das Tool NotebookLM von Google macht aus langen Dokumenten einen KI-generierten Podcast, der sich täuschend echt anhört. Und auch andere Tech-Unternehmen übertrumpfen einander mit KI-Zusammenfassungen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

"Am 7. Oktober 2024 ereigneten sich in Deutschland und der Welt diverse Vorfälle, darunter ein Busunfall in Regensburg, der Rücktritt des SPD-Generalsekretärs, Debatten um die Pflegeversicherung, Gedenkfeiern zum Hamas-Angriff auf Israel, der Start einer ESA-Weltraummission, die Verleihung des Medizin-Nobelpreises sowie verschiedene politische, sportliche und kulturelle Ereignisse." So fasst der KI-Chatbot Claude die Nachrichtenlage auf BR24 am 7. Oktober 2024 zusammen.

Zusammenfassungen – ob von aktuellen Ereignissen, längeren Dokumenten oder sogar Meetings – entwickeln sich aktuell zu einer der wichtigsten Anwendungen von künstlicher Intelligenz im Alltag. Und das hat unerwartete Folgen.

🎧 Wie verändert KI unser Leben? Und welche KI-Programme sind in meinem Alltag wirklich wichtig? Antworten auf diese und weitere Fragen diskutieren Gregor Schmalzried, Marie Kilg und Fritz Espenlaub jede Woche in Der KI-Podcast – dem Podcast von BR24 und SWR.

Zusammenfassungen als Podcast mit NotebookLM

Es ist einer der größten KI-Hypes seit ChatGPT: In das Google-Programm NotebookLM kann man Dokumente, Videos und sogar handgeschriebene Notizen einfügen und diese von der KI neu zusammenfassen lassen – und zwar in Podcastform. Die KI-generierten Stimmen der Moderatoren klingen täuschend echt. Allerdings gibt es die Funktion momentan nur auf Englisch.

Manche KI-Fans sehen in der Funktion eine echte Chance für alternative Lernmethoden. Anstatt sich lange Dokumente selbst durchlesen zu müssen, kann man sie einfach von der KI zusammenfassen lassen – und von zwei fast echt klingenden Podcast-Hosts vortragen. Das Problem dabei: Die Hosts verstehen manchmal Sachverhalte falsch, und auch ihre nicht-allzu-menschlichen Wortwechsel gehen irgendwann auf die Nerven.

Dennoch beeindruckt NotebookLM – vor allem unter den Usern, die das Tool an seine Grenzen treiben.

Zusammenfassungen von Benachrichtigungen mit iPhone

Apples neues KI-Paket für das iPhone trägt den Namen "Apple Intelligence" – und ist vorerst in Europa nicht verfügbar. Eine der ersten Funktionen in den USA ist es jedoch, dass das iPhone in Zukunft Benachrichtigungen zusammenfassen kann – etwa, indem es den Inhalt eines Gruppenchats in einem Satz verkürzt wiedergibt. So kann man als Nutzer schneller einen Überblick über das gewinnen, was man verpasst hat.

Auch Android-Telefone bekommen derartige Funktionen. Google etwa speichert ab sofort bei Bedarf private Protokolle von Telefongesprächen ab, um diese hinterher Revue passieren zu lassen.

Zusammenfassungen von Meetings mit Teams

Und auch Microsofts Copilot 365 möchte mit KI punkten. Wer die Microsoft-KI in der Arbeit einsetzt, erhält zum Beispiel Zugriff auf KI-generierte Protokolle von Online-Konferenzen – sogar spezielle Aufgaben für Teammitglieder werden automatisch notiert.

Wie viel taugen die Zusammenfassungen wirklich?

Das neue KI-Internet – es scheint geprägt von KI-Zusammenfassungen aller Art zu sein. Das kann im Alltag praktisch sein und viel Zeit sparen, vor allem, wenn man ChatGPT und Co nutzt, um sich personalisierte Übersichten geben zu lassen.

Allerdings: Wirklich tief eintauchen, wie in eine "echte" Geschichte, lässt sich mit den Zusammenfassungen nicht. Am Ende können KI-Tools immer nur ihre eigene Version des Originals wiedergeben, und dabei gehen unweigerlich Nuancen verloren. Was auf der einen Seite eine große Chance für Menschen mit verschiedenen Lerntypen oder Einschränkungen sein kann, sollte auf der anderen Seite wohl auch mit Bedacht genutzt werden: Denn am Ende ist der Absender eben doch eine KI und kein echter Mensch.

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