Gerade einmal 14 Sekunden brauchte der 1. FC Nürnberg, um weiter an seinem Aufwärtstrend in der 2. Fußball-Bundesliga zu arbeiten. Auch bei der SG Dynamo Dresden gingen die Nürnberger in Führung. Rafael Lubach erzielte den schnellsten Treffer in dieser Zweitliga-Saison überhaupt für das Team von Trainer Miroslav Klose. Nach einem Zuspiel von Angreifer Artem Stepanow lauerte der Mittelfeldspieler im Rückraum und erzielte das 1:0 beim 2:1 (1:1)-Sieg der Mittelfranken am zwölften Spieltag.
Abbild der Vorsaison: Klose lässt Krise hinter sich
Seit fünf Spielen in Serie sind die Clubberer mittlerweile ohne Niederlage - und damit ins gesicherte Mittelfeld der zweiten Liga gerückt. Sie haben sich nicht nur ergebnistechnisch, sondern auch spielerisch gefangen, nachdem sie nach den vielen Weggängen so schwer in die Spielzeit gestartet waren. Und das ist die wichtigste Nachricht für Klose und den Sportvorstand Joti Chatzialexiou, der auch im Gegenwind so sehr am Coach festhielt.
Das ist durchaus ein Abbild der Vorsaison. Auch da waren die Klose-Männer schwer in die Saison gestartet, auch da schafften sie im Herbst mit der Rückendeckung Chatzialexious die Trendwende und arbeiteten sich Stück für Stück nach oben. Mit all der Ruhe um ihn (am sonst eigentlich weniger ruhigen Traditionsstandort) scheint der selbst so ruhige einstige Stürmerstar Miroslav Klose sehr gut zurechtzukommen. Wohl noch nie saß er als Coach so fest im Sattel wie in Nürnberg.
SGD-Torwart Grill verhindert Zoma-Traumtor – Kother trifft
Das geben ihm die Spieler auf dem Platz zurück. Die knüpften nach dem frühen Führungstor und einer mehrminütigen Pyroshow der Dresdner Fans, die das Stadion vernebelte und die Partie für einige Minuten lahmlegte, an den guten Start an. Stepanow-Nebenmann Mohamed Ali Zoma hätte gar für ein Traumtor sorgen können - doch seinen Seitfallzieher aus elf Metern lenkte der SGD-Schlussmann Lennart Grill gerade so am Tor vorbei (31. Minute).
Lediglich kurz vor der Pause waren die Nürnberger dann unaufmerksam: Das nutzte der ehemalige Regensburger Dominik Kother, der nach einem langen Ball von Grill und weiteren Pässen von Ex-FCN-Angreifer Christoph Daferner und Nils Fröling den Ball am Strafraum erhielt und von dort aus zum 1:1 ins linke Eck traf (45.+1).
Club-Eigengewächs Tim Janisch mit erstem Profitor
Das Team von Klose nutzte die Halbzeitpause, um sich neu zu fokussieren. Denn von Beginn an waren die Clubberer die spielbestimmende Mannschaft in der zweiten Hälfte. Sie verdienten sich den Auswärtserfolg dank einiger Chancen. Die erste nutzte direkt ein Club-Eigengewächs zur erneuten Führung. Tim Janisch erzielte sein erstes Profitor. Über Zoma und Spielmacher Julian Justvan landete der Ball bei Rechtsverteidiger Tim Janisch, der im Strafraum von rechts aus vollem Lauf ins linke Eck traf (50.). "Das ist ein Kindheitstraum - das erste eigene Tor als Profi, und das auch noch vor der eigenen Kurve. Ich hatte Tränen in den Augen, als ich ausgewechselt wurde", sagte Janisch bei Sky.
Unmittelbar danach hätten sowohl Lubach und Zoma als auch Markhiev erhöhen können (54./55.). Sie scheiterten nur knapp - so wie später Justvan mit seinem Fernschuss, der drüber schoss (82.). Dresden vermochte es allerdings nicht, aus den vergebenen FCN-Chancen Kapital zu schlagen. Alles in allem bleibt nach diesem Flutlichtspiel vor allem eine souveräne Leistung des 1. FC Nürnberg von Trainer Miroslav Klose haften.
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