Free Solo auf den spektakulärsten Kletterrouten der Welt, Gipfel erklimmen, die noch niemand erreicht hat - das sind die Challenges, die Alexander Huber sein Leben lang antreiben. Im vergangenen Jahr aber stand der Extrembergsteiger vor der wohl größten Herausforderung seines Lebens.
Die Diagnose "Hirntumor" ließ das Leben des Leistungssportlers plötzlich stillstehen, wie er im BR24Sport-Podcast "Pizza & Pommes" erklärt: "Es ist natürlich ein richtig großer Schock, dass man mit dieser Sache konfrontiert wird. Ich wurde auch sofort operiert, weil der hohe Gehirndruck einfach ein weiteres Warten nicht möglich sein ließ."
Huber: "Tumor hat mich mehr gekostet als die letzten 20 Jahre"
Huber hatte Glück im Unglück: Der Tumor war gutartig und operabel, trotzdem ist die Reha nach einer Hirn-OP langwierig. "Der Tumor, mit seiner Operation, hat mich mehr gekostet als die letzten 20 Jahre." Für einen Extremsportler wie Huber eine besondere Herausforderung, wochenlang kann er keinen Sport machen, nicht in die Berge gehen.
"Ich wollte dann nach dieser ersten Zeit, nach diesen ersten drei Monaten schon gleich wieder wissen, ob ich dahin zurückkommen kann, wo ich davor war. Ich muss sagen, ganz dort kommt man nie mehr zurück, oder zumindest in meinem Fall, in meinem Alter nicht." Der 56-Jährige meldete sich trotzdem eindrucksvoll zurück. Huber eröffnete wenige Monate nach seiner OP eine neue Route an den Barmsteinen in Berchtesgaden. Schwierigkeitsgrad: 8c+ - auf einer Skala, die nur bis 9 geht.
Wieder ein Stück Normalität
Für Huber ein ganz wichtiger Schritt auf dem Weg zurück, wie er im BR24Sport-Podcast "Pizza & Pommes" berichtet: "Es ist einfach so, dass ich mit dieser Erstbegehung, die den Namen Mythos trägt, wieder versucht habe, in mein normales Leben zurückzufinden. Das heißt, ich nehme ein sportliches Ziel in den Fokus [...] und das dann wieder koordinativ auf die Reihe zu bekommen und ich habe so ganz gewiss koordinative Einschränkungen, das war für mich das, wo ich gesagt habe, jetzt bin ich wieder ein Stück weit in der Normalität angekommen."
In dieser Normalität hat der 56-Jährige ein klares Ziel für die kommenden Jahre, solange es geht in den Bergen unterwegs sein: "Da muss ich nur meine Eltern anschauen. Die sind heute noch in den Bergen unterwegs, die sind mit uns verbunden und es ist ein erfülltes Leben. Das Leuchten in den Augen, wenn wir in den Bergen unterwegs sind, drückt es ja aus. Wenn ich das genauso auf die Reihe bekomme, dann muss ich ehrlich sagen, ist es ist das großartigste Ziel, was man noch haben kann."