Schon in den ersten Minuten war klar, dass sich weder Deutschland noch die Türkei etwas schenken würden. Das hochklassige Finale war stets auf Augenhöhe. Aufseiten der Türken glänzte bei einer starken Teamleistung Alperen Şengün, doch auch das deutsche Team harmonierte wie bereits das ganze Turnier über. Neben Superstar Franz Wagner erwischten auch der gebürtige Münchner Tristan da Silva und der Ex-FCB-Spieler Isaac Bonga einen Sahnetag, und so gewann das deutsche Team mit 88:83 (24:22, 16:24 , 26:21, 22:16).
Hohe Qualität im Finale
Während die Türken im ersten Viertel nahezu jeden ihrer Dreier bei einem 13:3-Lauf versenkten, suchte das deutsche Team zunächst nach dem Rhythmus. Das zweite Viertel hielt, was ein Finale verspricht: Hohe Qualität, offenes Visier und viel Leidenschaft. Besonders da Silva zeigte sich in Finalform und punktete zuverlässig. Während die Türken große Mühe hatten, Franz Wagner zu stoppen, stellte auf der anderen Seite NBA-Center Alperen Şengün die deutsche Defense immer wieder vor Probleme. So führten die Türken mit 46:40 nach der ersten Halbzeit.
"Müssen schneller spielen"
"Wir müssen ein bisschen schneller spielen und gucken, dass wir uns gegenseitig besser helfen", forderte Bonga in der Halbzeit – und genau das setzte das Team auf dem Feld um. Zwar hielten die Türken Münchens Top-Schützen Andi Obst weitgehend von seinen gefürchteten Dreiern fern, doch an diesem Abend sprang da Silva in die Bresche und übernahm Verantwortung.
Nervenstarkes Team
Auch im dritten Viertel blieb Şengün der dominierende Akteur. Dennoch bleib Deutschland stets in Schlagdistanz. Vor allem Bonga, da Silva und Johannes Thiemann setzten dabei wichtige Akzente. Mit einer knappen 67:66-Führung für die Türkei ging es schließlich ins Schlussviertel.
Im letzten Viertel eskalierte der Kampf um Gold. Besonders wichtig für Deutschland war, dass Obst den minimalen Platz, den ihn die Türken gaben, nutzte und seine Dreierwürfe fand. Entscheidend für den EM-Titel war auch Kapitän Dennis Schröder, der sich kurz vor Schluss unsterblich machte. Deutschland verteidigte ohne Foul, Schröder holte den Rebound, wurde gefoult, ging an die Linie und traf beide Freiwürfe. Es ist der erste EM-Titel für eine deutsche Mannschaft seit 1993.