Drei souveräne Siege mit jeweils mehr als 100 Punkten, darunter der deutliche Erfolg gegen Mitfavorit Litauen - die deutsche Basketball-Nationalmannschaft präsentiert sich bei der Europameisterschaft bisher in Topform. Auch ohne Bundestrainer Alex Mumbrú, der nach einem Infekt im Krankenhaus gelegen hatte und die ersten drei Gruppenspiele nicht in der Halle verfolgen konnte, wird der amtierende Weltmeister seiner Favoritenrolle bislang mehr als gerecht.
Auf Distanzschütze Andreas Obst ist Verlass
Einen großen Anteil daran hat Andreas Obst. Der Profi des FC Bayern Basketball gilt schon länger als einer der besten Distanzschützen der Welt, wurde als solcher auch schon von NBA-Stars wie Stephen Curry geadelt. Für Kapitän Dennis Schröder ist er sogar "der beste Shooter der Welt".
Beim überzeugenden 107:88-Sieg gegen Mitfavorit Litauen steuerte Obst bei einer Spielzeit von fast 23 Minuten 15 Punkte bei. Lediglich die NBA-Stars Dennis Schröder (26 Punkte), Franz Wagner (24) und Daniel Theis (23) trafen noch mehr. Zuvor hatte er schon gegen Montenegro (18) und Schweden (15) zweistellig gepunktet und jeweils eine Top-Dreierquote aufgelegt.
Wenig Ballverluste, stark in der Defense
"Zu viel Obst tut Montenegro nicht gut", titelte "Der Spiegel" schon nach der ersten Partie. Das wussten auch die Litauer, die den Münchner häufig doppelten, um ihm keine leichten Distanzwürfe zu ermöglichen. Doch das Shooting ist nicht die einzige Qualität des 29-Jährigen. Überdies leistet er sich wenig Ballverluste und überzeugt auch bei den Assists und in der Defensive, weshalb er derzeit auch in der Starting Five gesetzt ist.
FC-Bayern-Profis als Rollenspieler
Die übrigen Münchner im DBB-Team sind bisher eher als "Rollenspieler" gefragt. Center Johannes Voigtmann, der wegen Knieproblemen nach Absprache mit Teamarzt Oliver Pütz für zwei Tage nach München geflogen ist und gegen Großbritannien fehlen wird, hatte aus dem Trio bisher noch die größte Rolle, stand gegen Litauen 16 Minuten auf dem Feld (0 Punkte, 2 Rebounds, 2 Assists). Aufbauspieler Justus Hollatz muss sich derzeit hinter Schröder und Maodo Lo anstellen, Forward Oscar da Silva ermöglicht Wagner und Theis wertvolle Pausen.
Aber auch das sind Rollen, die nicht zu unterschätzen sind und die jede erfolgreiche Mannschaft braucht. Nicht nur Bundestrainer Mumbrú und Alan Ibrahimagic, der den Chefcoach in den ersten drei Partien an der Seitenlinie vertrat, betonen, dass alle Spieler gebraucht und bei diesem Turnier noch wertvoller werden können.
Viel bayerisches Blut in der Nationalmannschaft
Eine bayerische Vergangenheit haben bis auf Schröder und Wagner übrigens alle Spieler im DBB-Kader. Isaac Bonga (München), Maodo Lo (Bamberg, München), Daniel Theis (Bamberg), Johannes Thiemann (Breitengüßbach, Baunach, Bamberg), Tristan da Silva (MTSV Schwabing) und Leon Kratzer (München und als gebürtiger Bayreuther seit neuestem Gesellschafter bei Zweitligist BBC Bayreuth) spielten oder spielen immer noch im Freistaat.
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