Der Traum von Rekord-Pokalsieger FC Bayern München vom ersten Pokalfinale seit 2020, er lebt. Die Münchner siegten in einem rassigen Pokalfight beim 1. FC Union Berlin mit 3:2 (3:1) und stehen im Viertelfinale. Im letzten Jahr waren die Münchner im Pokal-Achtelfinale noch an Bayer Leverkusen gescheitert.
In einem kuriosen Spiel bekamen die 22.012 Fans je zwei Elfmeter und Eigentore zu sehen. Die Berliner Ilyas Ansah (13.) und Diogo Leite (45.) trafen ins eigene Tor, dazwischen sorgte Harry Kane für die zwischenzeitliche 2:0-Führung der Gäste. Leopold Querfeld traf zudem für die Köpenicker zweimal vom Punkt (40., 55.) - am Ende aber zu wenig, um die Überraschung zu schaffen.
Top-Einstellung von der ersten Minute an
Die Einstellung bei beiden Teams stimmte von Beginn an. Die Einstellung der Mannschaften, aber auch die von Bayern-Trainer Vincent Kompany, der seine vermeintlich beste Elf aufbot. Das 2:2 in der Liga vor wenigen Wochen war Warnung genug. Und so starteten die Münchner seriös und konzentriert in die Partie.
Die "Eisernen" zeigten ebenfalls, dass sie sich nicht nur hinten reinstellen wollen. Bei passender Gelegenheit störten sie früh und brachten die Bayernabwehr damit zumindest einmal in Verlegenheit, als Janik Haberer Joshua Kimmich den Ball abluchste und Ilyas Ansah einsetzte, dessen Abschluss aber viel zu schwach geriet (10.).
2:0-Führung der Bayern nach 24 Minuten
Zwei Minuten später dann die frühe Führung für die Gäste: Ein Eckball von Kimmich fand keinen Abnehmer, bis am zweiten Pfosten der völlig überraschte Ansah den Ball an den Oberschenkel bekam und ins eigene Netz lenkte (13.).
Das Tor brachte mehr Sicherheit ins Spiel der Münchner, die nun alles im Griff zu haben schienen und immer dominanter agierten. Viel lief dabei über die rechte Seite, wo Michael Olise zu viel Platz bekam, um das Bayern-Spiel anzukurbeln. Folgerichtig das 2:0, das allerdings erneut nach einer Kimmich-Ecke auf der anderen Seite fiel – diesmal war Harry Kane mit dem Kopf zur Stelle (24.).
Union schlägt zurück und trifft zum zweiten Mal ins eigene Netz
War das schon die Entscheidung? Union hatte noch etwas dagegen! András Schäfer versuchte es in der 25. Minute aus der Distanz. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart blieb zunächst bei seinem Plan und hatte damit in der 36. Minute Erfolg. Jonathan Tah sprang ein Ball an den Arm. Nach Einmischung des VAR entschied Schiedsrichter Martin Petersen auf Handelfmeter, den Leopold Querfeld sicher verwandelte – 1:2.
Das war’s aber immer noch nicht in der ersten Halbzeit. Diogo Leite, der gerade noch per Kopf knapp scheiterte, lenkte kurz danach eine Hereingabe von Olise mit dem Kopf ins eigene Tor. Die Abstimmung mit Torwart Frederik Rönnow, der den Ball sicher gefangen hätte, war hier nicht vorhanden.
Was für ein Dämpfer für Union, das trotzdem aggressiv aus der Kabine kam und schon bald belohnt wurde. Kane hatte bei einem Freistoß den Ellenbogen gegen Diogo Leite draußen – Petersen zeigte zum zweiten Mal in der Partie auf den Punkt. Wieder trat Querfeld an und verwandelte sicher – das 2:3 (55.).
Offener Schlagabtausch nach dem 2:3-Anschlusstreffer
Eine knifflige Phase jetzt für den Rekord-Pokalsieger, bei dem inzwischen Leon Goretzka für den angeschlagenen Aleksandar Pavlovic im Spiel war. Das Momentum drohte zu kippen. Erst Kane mit einem beherzten Abschluss sendete wieder ein offensives Lebenszeichen – allerdings parierte Rönnow im Union-Tor stark (62.).
Die Bayern suchten nun die Entscheidung, Union hielt dagegen und spielte aufs 3:3. Schäfer (70.), Ansah (73.) und Querfeld (85.) waren nah dran am Ausgleich, auf der Gegenseite hätte Luis Diaz das 4:2 machen müssen. Einmal klärte Diogo Leite kurz vor der Linie (74.), einmal stand der Kolumbianer im Abseits (76.). Am Ende reichte es nicht mehr für die Unioner, die dem FC Bayern aber alles abverlangten.
Im Audio: FC Bayern siegt bei Union Berlin
Dayot Upamecano
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