Miroslav Klose geht von Platz
Der FV Illertissen hat den 1. FC Nürnberg mit 6:5 im Elfmeterschießen aus dem DFB-Pokal geworfen. Der Außenseiter kämpfte leidenschaftlich und der Favorit zeigte eklatante Schwächen in der ersten Hälfte.
Bachthaler lobt "überragende "Mannschaftsleistung""
Trainer Holger Bachthaler war nach dem Coup voller Stolz: "Die Jungs haben über 120 Minuten aufopferungsvoll gekämpft. Es sei eine "überragende Mannschaftsleistung" gewesen. Trotzdem: "Der Spielverlauf hat nicht mehr für uns gesprochen." In der 86. Minute war der FCN durch einen Elfmeter mit 3:2 in Führung gegangen. "Umso höher ist die Leistung meiner Mannschaft einzuordnen", lobte Bachthaler und gab zu, dass man das "Quäntchen Glück" auf seiner Seite gehabt hätte.
Bachthaler "Pokal-Schreck" oder "Pokal-Guru"?
Bachthaler hat Erfahrung damit, als Regionalligist den Favoriten aus dem DFB-Pokal zu kicken. Mit dem SSV Ulm wurde er zum Pokalschreck von Eintracht Frankfurt und Erzgebirge Aue. Auch mit Illertissen setzt er diese Tradition als "Pokal-Guru" fort: In den vergangenen vier Jahren gewann der Klub dreimal den bayerischen Landespokal – zweimal unter Bachthaler. "Die Zielsetzung war schon in die zweite Runde einzuziehen, weil wir uns dachten, irgendwann sind wir schonmal wieder dran", erklärte er nach dem neuerlichen Coup.
Keeper mit Bauchgefühl
Großen Anteil am Erfolg hatte Torwart Michel Witte, der im Elfmeterschießen parierte und die Ruhe behielt. "Ich bin einer, der es intuitiv aus dem Bauch heraus macht", erklärte er später. "Es wird ein langer Abend werden!" Trainer Bachthaler kündigte ebenfalls an: "Das Trainerteam wird mit Sicherheit unterwegs sein."
Selbstkritik beim Club
Beim Club herrschte dagegen Ernüchterung. Stürmer Semir Telalović, der sein Team zwischenzeitlich per Elfmeter in Führung gebracht hatte, ärgerte sich: "Der Rückstand in der ersten Halbzeit war einfach inakzeptabel. Trotzdem haben wir Mentalität gezeigt und sind mit einem 3:2 zurückgekommen." Dass die komplett ausgepumpten Illertisser in der Nachspielzeit ausgleichen könnten, habe einen Hauptgrund: "Wir verteidigen Standards einfach schlecht", so Telalović.
Klose: "Fahrlässig"
Trainer Miroslav Klose beschrieb die Probleme folgendermaßen: "Wir sind fahrlässig in die Zweikämpfe gegangen", man hätte "nicht kompakt genug gestanden" und es sei "kein Kombinations-und Umschaltspiel zusammen" gekommen. Trotzdem nahm der Cheftrainer sein Team in Schutz: "Egal was passiert, ich bin von den Jungs überzeugt. Wir versuchen jetzt, den Bock umzustoßen und ein anderes Gesicht zu zeigen." Die nächste Möglichkeit dazu hat der Club am Freitag, den 22. August bei Preußen Münster.
Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport.