Dass er es geschafft hat, Trainer Bill Peters nach Augsburg zu holen, hat selbst Sportdirektor Larry Mitchell ein bisschen überrascht: "Zuerst denkt man sich: So ein Trainer ist bei den Augsburger Panthern wahrscheinlich unmöglich." Peters gewann mit der kanadischen Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft und stand bei zwei Teams der NHL an der Bande. Jetzt soll er die Augsburger Panther zurück in die Erfolgsspur bringen.
Mitchell: "Man muss manchmal ein Risiko eingehen"
"Ich habe gelernt, man muss manchmal ein Risiko eingehen und ich bin dieses Risiko eingegangen und habe ihm mein Interesse signalisiert. Ich habe seinen Agenten gefragt: Kann ich seine Nummer haben und kann ich mit ihm telefonieren?" Da es niemand Geringeres als Larry Mitchell war, der bei Peters anrief, ist der Coup gar nicht so überraschend. Er ist seit Jahren eine der prägenden Figuren im deutschen Eishockey und lebt für den Sport.
Ein Leben für das Eishockey-Spiel
Der 58-Jährige war als Trainer beim EV Landsberg, den Augsburger Panthern und in Straubing erfolgreich. Später machte er sich sowohl als Sportdirektor in Ingolstadt als auch beim Schweizer Verein EHC Kloten einen Namen: "Mein Leben dreht sich hauptsächlich ums Eishockey, und wenn man das Maximum herausholen möchte, dann muss man auch dafür leben."
Mitchell: "Bin sehr gerne ein Halb-Bayer."
Mitchell wurde in Deutschland als Sohn eines hier stationierten kanadischen Soldaten geboren. Heute gilt er als Talentspäher und guter Kommunikator. Das sind Gründe dafür, warum Mitchell als Funktionär erfolgreicher ist als in seiner aktiven Spielerkarriere: "Das, was ich als Spieler vielleicht nicht geschafft hab, mich in der höchsten Liga in Deutschland zu etablieren, ist mir als Trainer und jetzt als Sportdirektor gelungen. Das ist etwas, das mich sehr stolz macht." Und er fügt schmunzelnd hinzu: "Ich bin sehr gerne ein Halb-Bayer."
Auch die Spieler schätzen die Art und Weise, wie Mitchell arbeitet. Stürmer Tim Wohlgemuth hebt die menschliche Seite hervor: "Er könnte mir auch einfach sagen, wie die Sachen ablaufen, aber er ist immer sehr menschlich zu mir und hat sehr viel Verständnis und Empathie."
Das Ziel: Nichts mit dem Abstieg zu tun haben
Die Verpflichtung von Peters, die Erfahrung von Mitchell und die enge Bindung zwischen Verantwortlichen und Spielern sollen den Panthern helfen, wieder in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen. Der Verein will den Fokus zurück auf sportliche Stabilität lenken. "Wenn man die letzten Jahre nicht so erfolgreich war, dann neigt man dazu, sich mit den Jahren davor zu vergleichen. Aber es gab ja auch eine Zeit davor, die war ja durchaus auch mal erfolgreicher. Deswegen: Wir fangen bei null an", sagt Wohlgemuth.
Das Ziel ist dabei eindeutig formuliert – Augsburg soll sich von Beginn an von den unteren Tabellenregionen fernhalten. Der Abstiegskampf, der in den letzten Jahren immer wieder Thema war, soll dieses Mal keine Rolle spielen.
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