Aufbruch, Umbruch, Hoffnungen – und ein paar schmerzhafte Verluste: Die DEL-Saison beginnt am Freitag um 19.30 Uhr für die bayerischen Klubs mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen. In Ingolstadt trotzt man den Abgängen zweier Nationalspieler, in München soll ein radikaler Neuanfang den Glanz zurückbringen. Straubing setzt auf mehr Tempo, Nürnberg auf Zusammenhalt – und in Augsburg weckt ein Coach mit Weltmeistertitel die Hoffnung auf eine ruhige Saison.
ERC Ingolstadt: Trotz Abgängen im Aufwind?
Der ERC Ingolstadt muss zwei Abgänge von deutschen Nationalspielern verkraften. Der Flügelstürmer Wojciech Stachowiak folgte einem Ruf der National Hockey League (NHL) zu Tampa Bay Lightning, und Verteidiger Fabio Wagner wurde vom Ligakonkurrenten aus München verpflichtet. Aktuell scheint es aber so, als habe das den Halbfinalisten der vergangenen Saison nicht allzu sehr aus der Spur geworfen. In der bereits gestarteten Champions-Hockey-League holte man zuletzt zwei Siege aus vier Spielen, und insbesondere der neue erfahrene Stürmer Riley Barber fiel dabei positiv auf.
Radikaler Neustart beim EHC Red Bull München
Die Münchner waren zuletzt weit davon entfernt, um ein Wörtchen im Titel mitzusprechen. Der deutsche Platzhirsch sind längst die Eisbären Berlin. Nachdem auch in der abgelaufenen Saison nicht viel zusammen gelaufen ist, einige Trainer verschlissen wurden und selbst Legende Don Jackson nicht mehr allzu viel retten konnte, stehen nun die Zeichen auf Neustart.
Der vierfache deutsche Meister hat sich mit ganzen elf Spielern verstärkt. "Wir haben viele Neuzugänge verpflichtet und den größten Umbruch der letzten Jahre vollzogen", erklärte Sportdirektor Christian Winkler im Vereins-Interview. Für den Trainerposten hat man mit Oliver David jemanden verpflichtet, der als Menschenfänger gilt und sich in der Tradition von Don Jackson sieht: "Wir wollen auf diesem Konzept aufbauen und es mit unseren Ideen und Vorstellungen, die dazu passen, weiterentwickeln", sagte David zum Amtsantritt.
Straubing Tigers setzen auf mehr Tempo
Nachdem man in der letzten Saison dem späteren Meister klar unterlegen war, wurden viele Schlüsselpositionen umbesetzt. Und zumindest auf dem Papier ist der Sturm der Straubing Tigers in der neuen Saison jünger und schneller. Der US-Amerikaner Nick Halloran hat zuletzt in Finnland herausragend gepunktet und für den Sportlichen Leiter Jason Dunham ist klar: "Wir sind überzeugt, dass er unser Offensivspiel bereichern kann."
Auf der Torwartposition haben sich die Niederbayern mit einem aus München und Düsseldorf Bekannten verstärkt. Henrik Haukeland bringt internationale Erfahrung, Stabilität und Spielintelligenz mit. "Ich kann es kaum erwarten, mein Bestes zu geben und dem Team in der kommenden Saison zum Erfolg zu verhelfen", so der norwegische Nationaltorwart.
Nürnberg Ice Tigers: Mit Stabilität nach oben
In Nürnberg hat man gelernt, mit einem vergleichsweise kleinen Etat gut zu funktionieren. Zwar schmerzt aus sportlicher Sicht der Abgang von Toptorjäger Jeremy McKenna nach München, doch die meisten Leistungsträger sind geblieben. "Es erfüllt uns Ice Tigers schon mit Stolz, dass wir fast alle Leistungsträger halten konnten und beispielsweise ein Evan Barratt eben nicht woanders hingegangen ist", sagte Geschäftsführer Wolfgang Gastner.
Obwohl sich der Verein nach dem Abgang des Hauptgeldgebers 2020 finanziell stabilisiert hat, geht die Suche nach einem neuen Hauptsponsor weiter: "Wir wollen uns aber weiterentwickeln und uns in den Top-8 etablieren, und dafür müssen wir einen Hauptsponsor gewinnen."
Augsburger Panther: Hoffnung auf ruhige Saison
Als Vorletzter war in der vergangenen Saison für die Augsburger der Ligaverbleib endlich mal frühzeitig klar. So konnte man vernünftig für die neue Saison planen. Neuzugänge Tim Wohlgemut und Alex Grenier machen Hoffnung auf viele Tore und eine ruhigere Saison als zuletzt. Grenier hat letztes Jahr in Köln wie am Fließband getroffen und kann auf eine langjährige Erfahrung in der DEL zurückblicken. Der neue Trainer Bill Peters coachte Kanada zum Weltmeistertitel und hat NHL-Expertise. So ist die Hoffnung durchaus berechtigt, dass die Panther Klubs wie Dresden oder Frankfurt hinter sich lassen können.
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