Die Brust vor dem Turnier war breit. NHL-Torwart Philipp Grubauer hatte vor dem Start der Eishockey-WM große Ziele formuliert: "Über die Jahre, auch mit der Silbermedaille bei Olympia, haben sich die Ziele verändert und es ist sehr viel möglich", so Grubauer in der BR-Sendung "Blickpunkt Sport" Ende April. "Wir wollen für Tobi das Ding holen", erklärte der 33-Jährige. Teamkollege Tobias Eder war Ende Januar im Alter von 26 Jahren nach einer Krebserkrankung gestorben.
Einbruch nach starkem Start: DEB-Team steht vor dem Aus
Bei der Eishockey-WM machten die ersten Spiele viel Mut. Mit drei Siegen in Folge startete das DEB-Team in die WM. Ein 6:1 gegen Ungarn, ein 4:1 gegen Kasachstan, 5:2 gegen Norwegen. Doch dann folgte der Einbruch. Gegen stärkere Teams gelang nicht mehr viel: 1:5 gegen die Schweiz, 3:6 gegen die USA. Am Dienstag folgte nun das 0:5 gegen Tschechien.
"Wir spielen um alles" - Showdown gegen Dänemark
In der Tabelle ergibt sich nun ein besonderes Match-up: Gegen den Co-Gastgeber Dänemark geht es am heutigen Dienstag ab 20.20 Uhr um den Einzug ins WM-Viertelfinale. "Wir spielen um alles", sagte Angreifer Marcel Noebels vor dem Showdown gegen den Co-Gastgeber und direkten Konkurrenten. "Wir brauchen die beste Leistung im Turnier. Es gibt keine Ausreden mehr", betonte Kapitän Moritz Seider von den Detroit Red Wings aus der NHL. "Wir müssen bereit für das größte Spiel der Gruppenphase sein."
Nur mit einem Sieg im dänischen Herning darf sich das Team von Bundestrainer Harold Kreis am Mittwoch auf den Weg nach Stockholm machen. Ansonsten findet das Viertelfinale erstmals seit 2018 wieder ohne die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes statt.
Nachrücker Noebels kritisiert Abstimmung
"Wir müssen eiskalt sein. Uns fehlt derzeit etwas die Leichtigkeit. Wir müssen keine zehn Dinger machen, eines würde reichen", monierte Noebels, der als Nachrücker für den verletzten Lukas Reichel erst zum sechsten Vorrundenspiel am Montag gegen Titelverteidiger Tschechien (0:5) wieder zum Team gestoßen war.
Der Stürmer der Eisbären Berlin forderte eine bessere Abstimmung untereinander. "Momentan haben wir das Problem, dass zwei Spieler mit der Scheibe arbeiten, drei gucken nur zu", erklärte der 33-Jährige. "Wenn einer die Scheibe hat, verlässt er sich darauf, dass er der andere etwas Besonderes macht und zwei Leute stehen lässt. Unsere Stärke ist es zu laufen. Die Unterstützung für den anderen muss gegen Dänemark von Anfang an da sein."
Dänemark hofft auf NHL-Star
Beide Mannschaften haben drei klare Niederlagen gegen die Top-Nationen, dreimal gegen die kleineren Gegner deutlich gewonnen. Dänemark kommt allerdings mit den drei Siegen zum Gruppen-Finale, während die deutsche Mannschaft drei Pleiten in Serie kassierte.
Dazu haben die Gastgeber womöglich noch einen weiteren Trumpf: NHL-Star Nikolaj Ehlers von den Winnipeg Jets hatte sich direkt nach dem Aus seines Teams in den NHL-Playoffs nach Herning aufgemacht und soll am Abend auf dem Eis stehen.
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