Mit drei Treffern zwischen der 61. und der 74. Spielminute haben sich die Spanierinnen den Nations-League-Titel gesichert. Die Weltmeisterinnen verteidigten damit beider erst zweiten Auflage dieses Wettbewerbs ihren Titel.
Für die deutschen Frauen, die nach dem 0:0 im Hinspiel mit großen Hoffnungen nach Madrid geflogen waren, endete die Titeljagd vor den Augen des spanischen Königs mit einer bitteren Enttäuschung. Beim klaren 0:3 (0:0) führten die Weltmeisterinnen das Team von Bundestrainer Christian Wück nach der Pause phasenweise vor – und begeisterten die 55.843 Zuschauer im Estadio Metropolitano mit Traumtoren.
Pina bricht den Bann für Spanien
Zweimal Clàudia Pina (61. und 74. Minute) sowie Supertalent Vicky López (68.) trafen für die alten und neuen Nations-League-Champions, die auf die dreimalige Weltfußballerin Aitana Bonmatí vom FC Barcelona (Wadenbeinbruch) verzichten mussten. Beim ersten Gegentor sah Ann-Katrin Berger nicht allzu gut aus. Dass ihre Vorderleute in der Folge völlig einbrachen, lag indes nicht an der sonst aufmerksamen Torhüterin.
"Das 0:1 hat uns das Genick gebrochen. Die Spanierinnen waren einfach total effizient", sagte Sjoeke Nüsken nach der Partie in der ARD-Sportschau.. Für Münchens Giulia Gwinn fiel die Niederlage zu hoch aus, das "0:3 ist dann sehr, sehr bitter für uns". Vier Monate nach dem schmerzhaften K.o. im EM-Halbfinale (0:1 n.V.) gab es für das DFB-Team in einer hitzigen Atmosphäre eine Lehrstunde statt der erhofften Revanche.
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Der sonst im gut elf Kilometer entfernten Königspalast residierende König Felipe VI. sah eine hochklassige Partie, geprägt von hohem Tempo und intensiven Zweikämpfen. Esther González, die im weiteren Verlauf noch mit einem artistischen Seitfallzieher auffällig wurde, hätte die Heimelf nach fünf Minuten in Führung bringen müssen, schob den Ball aber knapp am Tor vorbei. Direkt danach zwang Alexia Putellas per Kopf DFB-Torhüterin Berger zu einer ersten Flugeinlage.
Die 19 Jahre alte Ausnahmespielerin, die über die rechte offensive Seite vorpreschte, zeigte schon vor der Pause gute Ansätze. Doch die im Vergleich zum Hinspiel unveränderte DFB-Startelf hielt nach dem stürmischen Auftakt stark dagegen. Nur herrschte statt der Hinspiel-Chancenflut eher Ebbe. Zwei Halbdistanz-Schüsse, abgegeben von Franziska Kett und Jule Brand, hielt Spaniens Torhüterin Cata Coll mühelos fest.
Als die Pause nahte, übernahmen wieder die Spanierinnen. Caldentey versemmelte eine Direktabnahme, Pina trat einen Freistoß knapp vorbei und López zielte bei einem feinen Schlenzer etwas zu hoch. Die letzte spanische Chance vor dem Seitenwechsel leitete Berger mit einem Fehlpass ein. Ihren Patzer machte die 35-Jährige wieder wett, indem sie Caldenteys Schuss stark parierte.
Anyomi vergibt dicke Chance zur Führung
Quasi im Gegenzug vergab Anyomi die größte deutsche Gelegenheit, ihr Flachschuss sauste hauchzart am Tor vorbei.
Für Bundestrainer Christian Wück lief es exakt eine Stunde lang nach Plan: "Je länger es 0:0 steht, desto größere Chancen werden wir bekommen, desto größere Räume werden sich für uns in Kontersituationen ergeben", hatte er vorab mitgeteilt. Nach Pinas Tor war klar, dass nun die Deutschen initiativ werden mussten. Wück reagierte mit zwei Wechseln: für die oft unglückliche agierende Anyomi kam Shekiera Martinez, Cora Zicai ersetzte die unauffällige Selina Cerci.
Die Tore aber fielen auf der anderen Seite: López traf mit links sehenswert ins lange Eck, Berger war diesmal machtlos. Noch schöner machte es dann Pina, deren wuchtiger Distanzschuss alle deutschen Titel-Träume beerdigte.
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