Auf dem Kongress "Sport Marke Medien" holte der Ehrenpräsident des FC Bayern, Uli Hoeneß, zu einem Rundumschlag aus. Dabei kritisierte Hoeneß Forderungen nach gleicher Bezahlung und sprach über das steigende Interesse am Frauenfußball und den damit einhergehenden Stadionkauf in Unterhaching.
Reizwort "Equal Pay"
Zunächst betonte Hoeneß, dass die Frauenabteilung des FC Bayern jährlich fünf bis sieben Millionen Euro koste, und klar: "Equal Pay heißt auch Equal Income." Eine gleiche Bezahlung sei also nur bei vergleichbaren Einnahmen möglich.
Spielerinnen wie Lena Oberdorf widersprechen dem nicht. Im Gegenteil: "Niemand sagt, dass wir genauso viel verdienen wollen wie die Männer. Wir wollen genug verdienen, um uns wirklich auf den Fußball konzentrieren zu können", so Oberdorf im September.
100-Millionen-Investment in den Startlöchern
Viele Spielerinnen fordern statt Equal Pay vor allem: bessere Bedingungen, mehr Infrastruktur, medizinische Betreuung und existenzsichernde Gehälter. Die Professionalisierung der Frauen-Bundesliga möchte der DFB mit einem 100-Millionen-Investment voranbringen. Dafür will der Verband am 10. Dezember eine Art Frauen-DFL gründen.
"Diese Investition zu tätigen ist überfällig, weil wir sonst Gefahr laufen, unsere Nationalspielerinnen und vielleicht auch unsere besten Talente Richtung England, Spanien oder USA zu verlieren", so DFB-Präsident Bernd Neuendorf.
Das Interesse wächst
Auch Hoeneß verwies auf England, wo der Arsenal WFC einen Zuschauerschnitt von knapp 30.000 vorweisen kann. Der Rekord liegt bei 60.160 Fans. "In England kommen vierzig, fünfzigtausend. Bei uns musst du da trommeln wie verrückt." Der Einsatz lohnt sich: Gegen Bayer Leverkusen Anfang September kamen 57.762 Fans in die Allianz-Arena.
Normalerweise spielen die FC Bayern Frauen auf dem Campus-Gelände, das nur Platz für 2.500 Zuschauerinnen und Zuschauer hat. "Das kleine Stadion bei uns am Nachwuchsleistungszentrum ist selten ausverkauft", monierte Hoeneß. Tatsächlich waren in der aktuellen Saison von sechs Heimspielen auf dem FC-Bayern-Campus fünf ausverkauft.
Neue Heimat in Unterhaching?
Um das Wachstum weiterzutreiben, arbeitet der FC Bayern an einer neuen Heimat für das Frauenteam: "Wir kaufen jetzt wahrscheinlich das Stadion in Unterhaching, weil die Stadt das Stadion unbedingt loswerden will", sagte Hoeneß, "schauen wir mal, ob es uns gelingt, mit einem neuen, größeren Stadion mehr Zuschauer zu generieren."
Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
