Anfang September unterzeichnete der 35-jährige Innenverteidiger Mats Hummels einen Vertrag bei der AS Rom. Seither musste der Fußballer allerdings warten. Wochenlang warten, gar bis zum neunten Spieltag in Italiens erster Liga Serie A. Auf diesen einen Moment. Endlich einmal mitzuspielen für seinen neuen Verein, auch weil er zuvor ja mehr als zwei Monate vertragslos und außerhalb des Trainingsbetriebs war.
Am Sonntagabend war es dann so weit für den Ex-Weltmeister. Nach 67 Minuten wurde er im Serie-A-Spiel bei der AC Florenz eingewechselt. Beim aus seiner Sicht durchaus miserablen Stand von 1:4. Es wurde dann allerdings noch etwas miserabler, denn Hummels erzielte nur vier Minuten nach seiner Einwechslung für Paulo Dybala ein Eigentor zum Endstand von 1:5. Er köpfte einen Kopfball des Florentiners Christian Kouamé versehentlich ins eigene Tor.
De Rossi weg - neuer Trainer, keine Einsatzzeit für Hummels
Sein Debüt beim Klub des einstigen Nationalmannschaftskollegen Robin Gosens misslang also. Während Florenz mit Gosens, der gegen die Roma 90 Minuten durchspielte, auf Tabellenplatz vier kletterte, hängt Hummels mit seinem Klub als mittlerweile Elfter weiter im Mittelfeld fest.
In den vergangenen Wochen hatte sich ja doch einiges getan. Hummels wies mit durchaus selbstironischen Instagram-Posts auf seine missliche Lage als Ersatzspieler hin, er hatte seinen Vertrag noch unter dem vormaligen Coach Daniele De Rossi unterzeichnet. Nur wenige Tage nach Hummels' Ankunft wurde die Römer Fußball-Legende dann entlassen.
Trainer Juric: "Auf den Lebenslauf achte ich nicht"
Der De-Rossi-Nachfolger Ivan Juric verwies dann auf körperliche Defizite bei Hummels, der unterdessen aber anders als etwa Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo auf der Short-List für den Ballon d'Or auftauchte und auch ins Champions-League-Team der vergangenen Saison gewählt worden war. Auch darauf wies der Verteidiger anschließend bei Instagram hin.
Trainer Juric hatte unlängst auch noch einmal seine Entscheidung verteidigt, den Weltmeister von 2014 seit dessen Wechsel nach Italien bislang keine einzige Minute spielen zu lassen. "Ich schaue mir an, wer besser drauf ist und entscheide dann", sagte der Kroate. "Auf das Alter und den Lebenslauf achte ich nicht. Ich schaue nur, wer mir größeres Vertrauen gibt." Durchaus ein kleiner Giftpfeil in Richtung von Hummels, auf den er aber am Sonntagabend in der Misere dann doch setzte.
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