Gegen "die beste Mannschaft in Europa", wie Trainer Vincent Kompany sagt, dürfte Schluss sein mit Experimenten. Der Bayern-Coach wird im klimatisierten Stadion von Atlanta seine beste Elf ins Rennen schicken, um die Kraftprobe gegen die aktuelle Übermannschaft aus der französischen Hauptstadt zu bestehen. Dabei nimmt einer eine zentrale Rolle ein, der bei der Klub-WM bisher noch nicht groß in Erscheinung getreten ist: Jamal Musiala.
Max Eberl: "Jamal wird wichtige Rolle spielen"
Bislang stand der 22-Jährige bei diesem Turnier noch nicht in der Startelf. Er sollte nach seinem im April erlittenen Muskelbündelriss genauso wie der vor der Klub-WM ebenfalls länger verletzte Abwehrspieler Dayot Upamecano "peu à peu herangeführt werden", wie Sportvorstand Max Eberl erklärte: "Dafür waren die 25 Minuten gegen Flamengo sehr hilfreich."
Nach dem Achtelfinalerfolg gegen Flamengo in Miami kündigte Eberl schon an: "Jamal wird auf jeden Fall für uns eine wichtige Rolle spielen." Und in der Tat: Musiala wird jetzt gebraucht auf der Spielmacher-Positon, auf der der Münchner Coach bislang munter herumexperimentierte.
Offensiv-Quartett: Wer spielt neben Kane und Olise?
Leroy Sané ist nach dem Auslaufen seines Vertrages aus den USA abgereist. Serge Gnabry spielt viel, liefert aber zu wenig. Und auf Thomas Müller setzt Kompany bei dessen Abschiedstour in großen Spielen nicht mehr. Musiala drängt sich als Lösung förmlich auf.
Und sonst? Harry Kane und Michael Olise sind in der Offensive unverzichtbar. Ebenso Kingsley Coman. Der Franzose, der in Paris geboren und bei PSG ausgebildet wurde, musste beim 4:2 im Achtelfinale gegen Flamengo allerdings verletzt raus. Es soll aber nichts Schlimmeres sein. Nach zwei trainingsfreien Tagen soll der 29-Jährige wieder mittrainieren und am Samstag einsatzfähig sein.
Keine Zeit mehr für behutsames Heranführen
Gesucht wird Offensivakteur Nummer vier. Es müsste Musiala sein, der Mann, der Spiele entscheiden kann. Und der nach dem Turnier in den USA nicht mehr mit der Nummer 42, sondern dann auch im Verein mit der Wunschnummer 10 auf dem Trikot auflaufen wird; so wie schon länger in der Nationalelf. Musiala übernimmt die symbolträchtige 10 vieler großer Fußballspieler von Sané.
Kompanys bisheriger Musiala-Kurs in den USA war von Vorsicht geprägt. "Sie wissen, wie die letzten Monate waren für Jamal", erinnerte der Belgier zuletzt vor dem Flamengo-Spiel. Zum behutsamen Heranführen ist jetzt allerdings keine Zeit mehr, wenn gegen PSG die Besten gefragt sind. Es ist zwar erst Viertelfinal-Time bei der Klub-WM. Aber eben auch ein gefühltes Endspiel. Und voraussichtlich "Musiala-Time".
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