Seit Dienstagabend ist es offiziell, der FC Bayern hat den Sportpark Unterhaching gekauft. Auf lange Sicht soll dort der Hauptstandort der Frauenabteilung entstehen. Ab 2029 plant der Verein alle Spiele und den gesamten Trainingsbetrieb nach Unterhaching zu verlagern.
Schon ab der kommenden Saison sollen die Münchnerinnen ihre Champions-League-Partien im Sportpark austragen. Das Hachinger Stadion ist für den Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen die perfekte Lösung, "um attraktiven und emotional aufgeladenen Frauenfußball zu zeigen".
Bayern-Campus zu klein
Bisher ist die sportliche Heimat der Münchnerinnen der FC Bayern Campus. Die Kapazität des Stadions dort liegt aber nur bei 2.500 Zuschauern. In der vergangenen Saison waren zehn der dort ausgetragenen elf Liga-Spiele ausverkauft. Eine höhere Auslastung hatte nur das Frauen-Team in Leipzig, deren Stadion hat aber nur eine Kapazität von 1.000 Zuschauern. Die Münchnerinnen drängen also auf die größere Bühne.
Die bisher einzige Alternative, die Allianz Arena, wiederum ist für die FCB-Frauen aktuell aber noch eine Nummer zu groß. Zum Liga-Auftakt 2025/26 sorgten die Spielerinnen zwar für einen neuen Zuschauer-Rekord mit knapp 60.000 Fans im Stadion, doch auf Dauer könnte diese Zahl wohl nicht gehalten werden. Schließlich hat im Schnitt jeder Klub in der Vorsaison gerade einmal 30.000 Zuschauer angelockt - wohlgemerkt auf die gesamte Spielzeit gerechnet. Der Wert immerhin dürfte in dieser Saison schon steigen, weil immer mehr Klubs zu Highlight-Spielen in die Männerstadien wechseln.
Sportpark Unterhaching: der perfekte Kompromiss?
Daher präsentieren die Münchner nun die für sie perfekte Zwischenlösung: den Sportpark Unterhaching mit einer Zuschauerkapazität von etwa 15.000. Für den Verein bedeutet der Kauf für 7,25 Millionen Euro plus Renovierungs- und Umbauarbeiten eine große Investition in die Frauen-Abteilung. Dabei machten die Münchnerinnen im Geschäftsjahr 2024/25 von den insgesamt 978 Millionen Euro Umsatz des gesamten Vereins gerade einmal vier Millionen Euro aus.
Wieso also die große Investition? "Am Anfang werden wir erstmal negative Zahlen haben, aber wenn wir nicht an die Zukunft des Frauenfußballs glauben würden, dass wir bessere Reichweiten erzeugen werden, dann würden wir das nicht machen", erklärte Dreesen bei einem Pressegespräch am Mittwoch.
Er glaubt daran, dass die FC-Bayern-Frauen und der Frauenfußball generell in den kommenden Jahren durch attraktivere Sendeplätze, bessere Vermarktung und den neu gegründeten Ligaverband einen großen Schritt nach vorne machen werden. Der Stadionkauf sei auch " ein deutliches Zeichen an den deutschen Frauenfußball".
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