Mit seinem schnellem Antritt die rechte Spielfeldseite hinuntersprinten, an der Strafraumecke einen Haken nach innen, Abschluss - und das Netz wackelt. Zumindest die FC-Bayern-Fans dürften sich da an einen ihrer größten Spieler des Vereins erinnert fühlen.
Aber nein, hier geht es nicht um Arjen Robben. FC Bayerns Shootingstar Lennart Karl ist dabei, diesen Spielzug zu seiner Stärke zu machen, wie er im DFB-Interview erzählt. "Die meisten meiner Gegenspieler wissen bereits, dass ich auch gerne nach innen ziehe. Irgendwie komme ich manchmal trotzdem vorbei. (lacht)"
Beim FC Bayern ins Rampenlicht geschossen
Der 17-Jährige brachte sich kürzlich mit Toren in der Bundesliga und der Champions League ins Zentrum der Aufmerksamkeit beim FC Bayern. Als er gegen Brügge in der 5. Minute selbstbewusst das 1:0 erzielte, hat Ex-Bayern-Star Arjen Robben sogar zugeschaut.
Nun ist der offensive Mittelfeldspieler erstmals für die U21-Nationalmannschaft von Antonio Di Salvo nominiert. Seine Alterskollegen aus dem U17-Team sind gerade in die K.o.-Phase der Weltmeisterschaft in Katar eingezogen. An der vorausgegangenen WM-Qualifikationsphase hatte Karl maßgeblich zum Erfolg beigetragen, in den vergangenen Monaten ist er den Gleichaltrigen entwachsen.
DFB-U21-Debüt am Freitag in Fürth?
Trotz seines jungen Alters und der Erwartungen, die nun auf ihm liegen, wirkt Lennart Karl unbekümmert und spielt mit Leichtigkeit auf. Wahrscheinlich hätte er aufgrund seines durchaus gehobenen Selbstbewusstseins kein Problem, in einen Zweikampf mit Arjen Robben zu gehen, denn er habe "keine Angst vor Gegenspielern - egal, wie alt diese sind. Natürlich habe ich vor allen Gegenspielern Respekt, dennoch versuche ich, immer ganz normal Fußball zu spielen. So kann man seine Qualitäten am besten zeigen." Gut, wobei Robben auch nicht als Paradeverteidiger bekannt ist.
Abgeklärt und selbstbewusst weiß Karl, dass seine Stärken in der Schnelligkeit liegen. Diese Qualitäten kann der gebürtige Frammersbacher gleich bei seinem ersten U21-Nationalspiel gegen Malta in Fürth am Freitag unter Beweis stellen.
Bald unter Bundestrainer Julian Nagelsmann?
Noch ist Karl in der Entwicklungsphase, in der es vor allem darum geht, Schwächen zu beseitigen. "Arbeiten kann ich noch an meinem ersten Kontakt mit rechts, darauf muss ich mich fokussieren", sagt er selbstreflektiert. Als Linksfuß hat er eine weitere Gemeinsamkeit mit dem Niederländer Arjen Robben. Dass dieser aber nicht sein Vorbild ist, gibt er im DFB-Interview preis: "Seit meiner Kindheit ist ganz klar Lionel Messi mein Idol".
Wenn er sich von beiden Stars einiges abschaut, ist er immerhin auf gutem Weg, ebenfalls eine erfolgreiche Karriere hinzulegen. Eine Berufung in die A-Nationalmannschaft ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, wie Bundestrainer Julian Nagelsmann durchblicken ließ.
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