Dank Nick Woltemade hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft eine der größten Blamagen ihrer Geschichte abgewendet und ist nur noch einen Schritt von der 21. WM-Teilnahme entfernt. Ohne ihren leicht verletzten Kapitän Joshua Kimmich und ein halbes Dutzend Stammkräfte setzte sich das B-Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann beim krassen Außenseiter Luxemburg nach großen Schwierigkeiten mit 2:0 (0:0) durch.
Ob sich der WM-Traum erfüllt, entscheidet sich am Montag (20.45 Uhr/live in der Radioreportage) in Leipzig gegen die Slowakei. Dann reicht dem deutschen Team im "Endspiel" um den Gruppensieg und das Direktticket zur Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko ein Remis.
Erschreckend schwache erste Halbzeit gegen Underdog
Eigentlich schien die Mannschaft von Julian Nagelsmann wieder auf Kurs zu sein. Die letzten drei Gruppenspiele gewann der vierfache Weltmeister mit 8:1. Doch was das deutsche Team in der ersten Halbzeit zeigte, war ein Rückfall in alte Zeiten. Die Elf, erstmals angeführt von Jonathan Tah, der Kimmich als Kapitän vertrat, hatte mit der Nummer 97 der FIFA-Weltrangliste große Schwierigkeiten.
"Es war deutlich mühsamer als erhofft. Wir haben nicht alles von Anfang an reingeworfen. In der zweiten Halbzeit war das Engagement deutlich besser. Die drei Punkte nehmen wir gerne mit." Bundestrainer Julian Nagelsmann
Torhüter Baumann als Retter in der Not
Die Verteidigung, Waldemar Anton spielte für Nico Schlotterbeck, Ridle Baku für Kimmich, ließ die Luxemburger immer wieder gefährlich vor das DFB-Tor kommen. Vor allem der Augsburger Aiman Dardari sorgte für Wirbel. Keeper Oliver Baumann musste ein ums andere Mal eingreifen – und war der beste deutsche Spieler.
Aber auch offensiv war wenig bis gar nichts zu sehen. Die Roten Löwen entpuppten sich als unangenehmer Gegner. Schon gegen die Slowakei überzeugte das Team von Strasser und verlor unglücklich nach einem Treffer in der 90. Minute. Deutschland scheiterte bei den wenigen Torraumszenen an der Luxemburger Defensive.
Woltemade zeigt sich effizient
Kurz nach Wiederanpfiff gelang Nick Woltemade mit dem ersten Vorstoß der Führungstreffer. Aus sechs Metern drückte der Stürmer den Ball über die Linie. Nur zwei Minuten später hatte Luxemburg die Riesenchance zum Ausgleich. Doch Dardaris satter Schuss verfehlte knapp das Tor.
In der 65. Minute schaffte Christopher Martins das Kunststück, völlig frei aus fünf Metern am Tor vorbeizuschießen – Deutschland im Glück. Effizienter zeigte sich da einmal mehr Woltemade, der vier Minuten später das 2:0 erzielte.
Vier Bayern in der Startelf können kaum Akzente setzen
Mit Tah, Serge Gnabry, Aleksandar Pavlovic und Leon Goretzka waren vier Spieler des FC Bayern in der Startelf. Doch die Leistungen, die sie beim unangefochtenen Tabellenführer bislang zeigten, konnten sie im DFB-Trikot nicht abrufen. Goretzka hatte zudem Glück, dass er in der 54. Minute nach einem Foul nicht mit Gelb-Rot vom Platz musste. Immerhin: Pavlovics Gedankenblitz leitete das 1:0 ein.
Video: Bundestrainer Julian Nagelsmann im Interview
Julian Nagelsmann
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