Der gefeierte Höhenflug der DFB-Elf bei der Fußball-EM in der Schweiz wurde im Halbfinale durch Weltmeister Spanien beendet. Der aufopferungsvolle Kampf des jungen Teams rund um Hochleistungs-Motor Klara Bühl - auch in Unterzahl - und die sensationellen Paraden von Torfrau Ann-Katrin Berger werden trotz verpasstem Finale in Erinnerung bleiben.
DFB-Kapitänin Gwinn: "Können sehr, sehr stolz sein"
"Was vor allem hängenbleibt, ist eine unfassbare Einheit, die wir gebildet haben", sagt die Kapitänin Giulia Gwinn, für die das Turnier wegen einer Verletzung im ersten Spiel schon nach 40 Minuten vorbei war. Mit Knieschiene blieb sie dennoch im Camp, unterstützte die Mannschaft moralisch - so konnte sie beobachten, "wie ein Team wachsen und über sich hinauswachsen kann."
Natürlich sei jetzt "sehr viel Frust dabei, weil wir es nicht über die Zeit bringen konnten und den Schritt ins Finale zu machen." Die 26-jährige Anführerin unterstrich einen Tag nach dem Aus die herausragende Leistung des jungen Teams. "Wir können sehr, sehr stolz sein. Ich bin auf jeden Fall sehr, sehr stolz auf die Mannschaft." Gwinn ist überzeugt, dass die DFB-Elf mit diesem Auftritt "nachhaltig etwas bewegen konnte".
Gwinn: EM der DFB-Elf stärkt Frauenfußball
Für die Abwehrspezialistin selbst war die Enttäuschung nach ihrem Ausfall groß. Sie hatte sich selbst und für die Mannschaft sehr viel vorgenommen, musste sich aber viel zu früh von ihren ambitionierten Zielen verabschieden. "Dass es schon im ersten Spiel quasi schon vorbei ist, dass man wirklich aktiven Beitrag leisten kann, tut natürlich unfassbar weh", so die etatmäßige DFB-Kapitänin über die Hilflosigkeit, wenn man dem Team in den schwierigen Momenten mit Roten Karten und VAR-Entscheidungen nicht direkt auf dem Feld helfen kann.
Nach dem Aus heißt es jetzt abzuschalten und die Akkus wieder aufzuladen. Den Schalter umzulegen und das Turnier zu verarbeiten, brauche natürlich ein bisschen Zeit. "Ich hoffe, dass wenn wir zurück nach Deutschland kommen, die Mädels auch spüren, was sie bewirken konnten", so Gwinn - nämlich: "Dass da der nächste Schritt für den Frauenfußball gemacht wurde." Die Führungsspielerin betonte, dass ein perfektes Fundament gelegt wurde, um darauf aufzubauen: "Es ist eine super junge Mannschaft und es macht auf jeden Fall Lust auf mehr".
Giulia Gwinn: Zwischen Reha und großen Zielen beim FC Bayern
Für Gwinn geht es jetzt in die Reha. Der "Fokus ist jetzt auf dem Knie und die EM zu verarbeiten". Wie lange es dauern wird, bis sie wieder beim Rekordmeister zum Einsatz kommt, kann die FC-Bayern-Spielerin nicht vorhersagen. "Man muss Woche für Woche schauen, wann ich wieder zurück sein kann." Im Verein warten nämlich schon die nächsten großen Ziele: Neben der Verteidigung des Doubles, strebt der neue FC-Bayern-Trainer Jose Barcala nämlich langfristig den Sieg der Champions League an.
Video: Giulia Gwinn über das EM-Aus
Giulia Gwinn nach dem Aus gegen Spanien
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