ARCHIV - 10.02.2022, Großbritannien, Fairford: Ein B-52-Bomber der US Air Force (USAF) landet auf dem Luftwaffenstützpunkt RAF Fairford. (zu dpa: «Umfrage: Zwei Drittel für europäischen Atom-Schutzschirm») Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
ARCHIV - 10.02.2022, Großbritannien, Fairford: Ein B-52-Bomber der US Air Force (USAF) landet auf dem Luftwaffenstützpunkt RAF Fairford. (zu dpa: «Umfrage: Zwei Drittel für europäischen Atom-Schutzschirm») Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bild
Erstmals seit 17 Jahren: Hinweise auf US-Atomwaffenstationierung in Großbritannien verdichten sich. (Archivbild)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Ben Birchall
Schlagwörter
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Ben Birchall
Audiobeitrag

Erstmals seit 17 Jahren: Hinweise auf US-Atomwaffenstationierung in Großbritannien verdichten sich. (Archivbild)

Audiobeitrag
>

USA fliegen offenbar Atombomben nach Europa

USA fliegen offenbar Atombomben nach Europa

Zum ersten Mal seit 17 Jahren sollen wieder US-Atomwaffen nach Großbritannien gebracht worden sein. Offiziell bestätigt ist das nicht – doch Flugrouten, neue Kampfflugzeuge und Medienberichte deuten klar auf eine Stationierung hin.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die USA und andere Nato-Staaten machen grundsätzlich keine offiziellen Angaben über die Stationierungsorte von Atomwaffen. Darum gibt es auch diesmal weder eine Bestätigung noch ein Dementi. Aber mehrere amerikanische und britische Medien, darunter das US-Magazin Newsweek, berichten, die USA hätten zum ersten Mal seit 17 Jahren offenbar wieder Atombomben nach Großbritannien zur Stationierung gebracht.

Taktische US-Atomwaffen nach Großbritannien: Diese Hinweise sprechen dafür

Es gibt zwei wesentliche Hinweise darauf, dass die Berichte zutreffen. Zum einen ließ sich im Internet die Flugroute einer US-Transportmaschine nachverfolgen, die am 16. Juli von der Kirtland Air Force Base im US-Bundesstaat New Mexico startete – einem der zentralen Standorte für das US-Atomwaffenarsenal. Zwei Tage später trat die Maschine den Rückflug vom britischen Luftwaffenstützpunkt Lakenheath im Osten Englands an.

Im Juni hatte die britische Regierung zudem offiziell den Kauf von speziellen F-35-Kampfflugzeugen aus US-Produktion angekündigt, die in der Lage sind, sogenannte taktische Atomwaffen zu transportieren. Das sind Atomwaffen begrenzter Zerstörungskraft, die in der Nähe von Lakenheath stationiert werden sollen.

Zur Abschreckung: US-amerikanische Atomwaffen in Europa

Großbritannien hat auch eigene Atomwaffen auf U-Booten stationiert. Und es ist nun offenbar das erste Mal seit 17 Jahren, dass zusätzlich wieder landgestützte Atomwaffen aus US-Produktion nach England gebracht wurden.

Insgesamt haben die USA im Rahmen der Nato in fünf europäischen Ländern vorsorglich zur Abschreckung solche taktischen Atomwaffen stationiert. Neben Großbritannien sind das die Türkei, Belgien, die Niederlande und Deutschland. In Deutschland gilt der Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz als der Stationierungsort für eine begrenzte Zahl von US-Atomwaffen.

Im Juni hatten sich Nato-Mitgliedsstaaten grundsätzlich auf höhere Verteidigungsausgaben geeinigt – bis 2035 sollen sie 3,5 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für klassisches Militär und weitere 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Bereiche ausgeben. Vor allem auf Druck der USA kam es zu dieser Einigung.

Auslöser ist vor allem die veränderte Bedrohungslage: Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 gilt der Kreml als die deutlichste sicherheitspolitische Bedrohung für Europa – und insbesondere für Nato-Mitglieder an der Ostflanke.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!